Leibnizhaus

Holzmarkt 5

Das historische Leibnizhaus wurde 1499 als Wohnhaus einer Patrizierfamilie gebaut und stand ungefähr 5 Gehminuten von unserem heutigen Gäste -und Konferenzhaus entfernt in der Schmiedestraße 10. Zu seinem Namen kam das Leibnizhaus im 19. Jahrhundert in Erinnerung an seinen berühmtesten Bewohner: den Philosophen und Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. Leibniz bezog 1698 hier sein Quartier, nachdem der hannoversche Kurfürst das Stadthaus angemietet hatte, um dort die Hofbibliothek und seinen Bibliothekar, Berater und Ahnenforscher unterzubringen. Leibniz lebte bis zu seinem Tod 1716 in der Schmiedestraße 10 in Hannover. Hier entwickelte er seine wesentlichen philosophischen und mathematischen Konzepte. Er inspirierte die Geschichts- und Religionswissenschaften und gab Anstöße für die Rechtswissenschaft und die allgemeine Wissenschaftsorganisation.

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Originalfoto: Geschenk an das Leibnizhaus von Herrn Manfred Hartge, Hannover

Pläne, Fotos und Bruchstücke des alten Hauses ermöglichten eine dem Vorbild ähnliche Fassade. So finden sich beispielsweise wie bei dem Bau von 1652 auf dem Erker Szenendarstellungen aus biblischen und antiken Geschichten.

Das neu errichtete Leibnizhaus erfüllt zwei Funktionen für die Universität und andere hannoversche Hochschulen: Zum einen ist es das zentrale Gästehaus, dessen Wohnungen sich auch über die beiden benachbarten Gebäude erstrecken, zum anderen finden hier zahlreiche wissenschaftliche Veranstaltungen statt. Dafür wurden im Leibnizhaus ein Sitzungssaal, Seminar-und Tagungsräume untergebracht. Im Erdgeschoss gibt es zudem eine kleine Leibnizausstellung.

Während Leibniz’ Zeit als Hofbibliothekar war das Leibnizhaus der Standort der berühmten und umfangreichen Hofbibliothek, die eine Vorläuferin der heutigen Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek war. Im Jahr 1753 wurde im historischen Leibnizhaus der Schauspieler August Wilhelm Iffland geboren. In seinen Lebenserinnerungen und Briefen schildert der Künstler das Haus als Schauplatz und Bühne seiner Kindheit und Jugend.
Während des 2. Weltkrieges (1943) wurde das prächtige und geschichtsträchtige Haus durch einen Luftangriff völlig zerstört.
1983 wurde das Haus dann an seinem heutigen Standort mitten im Zentrum der historischen Altstadt von Hannover als Gäste- und Konferenzhaus der hannoverschen Hochschulen wieder eröffnet. Bei dem Neuaufbau des Hauses rekonstruierte man die frühbarocke Fassade von 1652. Seit 2010 ist das Leibnizhaus Mitglied im Verbund der Internationalen Begegnungszentren und Hochschulnaher Gästehäuser in Deutschland.


Heute bietet das Leibnizhaus der Wissenschaft in Hannover ein Dach für den Dialog und Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern aus aller Welt ein Zuhause auf Zeit.


Reste der barocken Originalfassade mit farbiger Verzierung aus dem 19. Jahrhundert