Wie kann die Energiewende nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit gelingen? Was haben Emissionshandel, der Ausbau regenerativer Energien und nachhaltiger Tourismus zu tun mit globalem Klimaschutz? Vor dem Hintergrund der 21. UN-Klimakonferenz, die vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris stattfindet, hat der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel im Rahmen der Ringvorlesung zur "Transformation des Energiesystems" am 29. April im Kali-Chemie-Saal in der Callinstr. 3-9 langfristige Ziele der Energie- und Klimapolitik beschrieben und notwendige Maßnahmen der Bundesregierung und der EU diskutiert. Bei der Klimakonferenz in Paris soll als Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll ein neues Abkommen mit verbindlichen Klimazielen für alle 194 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention vereinbart werden.
Nach einer kurzen Eröffnung durch Prof. Dr.-Ing. Jörg Seume, Dekan der Fakultät für Maschinenbau, beschrieb Wenzel zunächst die Kernpunkte des Klimawandels und die schon jetzt spürbaren Folgen des gestiegenen CO2-Gehaltes in der Erdatmosphäre sowie die Temperaturerhöhungen. Ziel der globalen Energieversorgung müsse deshalb sein, auf erneuerbare Energiequellen umzustellen. Für die Landesregierung bedeute dies die Reduzierung der Treibhausgase bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990, der komplette Ausstieg aus der Atomenergie und die langfristige Überwindung von fossilen Brennstoffen.
Zur Ausarbeitung von Szenarien für eine 100prozentige Energieversorgung Niedersachsens aus Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 wird sich im Mai dieses Jahres der "Runde Tisch Energiewende Niedersachsen" treffen mit Vertretern aus der niedersächsischen Wirtschaft und Energiewirtschaft, aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Kirchen, Kammern, Umwelt- und Fachverbänden. Ferner findet Anfang Oktober in Hannover die Internationale Kommunale Klimakonferenz (IKK) statt. Im Mittelpunkt stehen hier kommunale Best-Practice-Beispiele bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie der Austausch über politische Strategien, notwendige Rahmenbedingungen und die erfolgreiche Umsetzung.
Die Veranstaltung ist Teil der Ringvorlesung „Transformation des Energiesystems“, die die Energiewende aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet sowie Probleme und Lösungsansätze interdisziplinär diskutiert. Im Zeitraum von April bis Juli gibt es an insgesamt zwölf Terminen jeweils Mittwochabend von 18.15-19.45 Uhr Vorträge von Wissenschaftlern sowie von Vertreterinnen und Vertretern aus externen Forschungseinrichtungen, der Wirtschaft und der Politik. Ausgerichtet wird die Vortragsreihe vom Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik an der Fakultät für Maschinenbau und dem Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 der Leibniz Universität Hannover sowie dem VDI Bezirksverein Hannover eV - Arbeitskreis Energietechnik.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen finden Sie online unter www.energie.uni-hannover.de
Hinweis an die Redaktionen
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr.-Ing. Jörg Seume, Dekan der Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover unter Telefon +49 511 762 2733 oder per E-Mail unter seume@tfd.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
