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Forschungsergebnisse für die Energiewende stehen im Mittelpunkt

Forschungsergebnisse für die Energiewende stehen im Mittelpunkt

Copyright: Dr. Volker Schöber, Leibniz Universität Hannover

Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE 2050) der Leibniz Universität Hannover hat zum fünften Mal zum „Tag der Energieforschung“ eingeladen

Täglich wird in den Nachrichten berichtet, dass die Treibhausgase nicht wie in dem geplanten und notwendigen Maße in Deutschland zurückgehen, um den nationalen Beitrag gegen die Erderwärmung mit dem Zwei-Grad-Ziel zu leisten. Die versprochenen Klimaschutzziele Deutschlands sind gefährdet, obwohl sie in Paris auf der COP 21 in 2015 noch bekräftigt wurden. Klimaforscher warnen immer eindringlicher über die Folgen des Klimawandels, beispielsweise in Form von extremen Wettersituationen oder Flüchtlingswellen. Der mit viel Elan eingeschlagene Weg der Energiewende in Deutschland rückt trotzdem immer weiter aus dem Fokus. Die Politik bereitet sich darauf vor, die kurzfristigen Klimaschutzziele nicht zu erreichen. Dass es vielfältige herausragende Forschungsergebnisse und viele neu gestartete Projekte in der Forschung gibt, die eine erfolgreiche Energiewende unterstützen können, stellt das LiFE 2050 der Leibniz Universität Hannover unter anderem mit dem Tag der Energieforschung interdisziplinär zur Diskussion.

Zusätzlich zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem LiFE 2050 sind Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit gekommen, um sich einen Eindruck über die aktuelle Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover zu verschaffen. Bürger und Wissenschaftler konnten sich aus erster Hand über Innovationen informieren und über Möglichkeiten für ein zukünftiges, nachhaltiges Energiesystem diskutieren. Hierzu wurden 80 Poster und zehn Vorträge präsentiert.

Prof. Michael Breitner, Sprecher des LiFE 2050, eröffnete die Veranstaltung mit einer Vision und Strategie der Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover. "Für das LiFE 2050 ist u.a. das landespolitisch ausdrücklich gewünschte Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) ein ganz wichtiger Partner, wie beispielsweise auch das ISFH und ForWind", hob Prof. Breitner die Bedeutung der regionalen Vernetzung hervor.

Mit den Forschungsthemen Windenergie, Solarenergie, Flexibilität im Energiesystem, Stromnetze und Stromspeicher sowie Neue Mobilität wurde eine Vielfalt technischer, ökonomischer und ökologischer Themen präsentiert und diskutiert. Querschnittsthemen beleuchteten auch Herausforderungen der Umsetzung und der Bürgerbeteiligung. Es wurde ein Projekt präsentiert, welches das räumliche Potenzial für eine naturverträgliche Energieversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien bis 2050 untersucht. Prof. Rolf Brendel, Leiter des Solarforschungsinstituts Hameln (ISFH), präsentierte einem Überblick über die wachsende und immer wieder unterschätzte Bedeutung der Solarforschung für die nationale und weltweite Energieversorgung, als auch aktuelle Forschungserfolge wie den kürzlich erreichten Weltrekord mit 26,1 Prozent Wirkungsgrad für p-Typ kristalline Si-Solarzellen. Das ISFH ist mit seiner produktionsnahen Forschung ein wichtiger Innovationsmotor für den deutschen Maschinenbau, die weltweit führend in der Ausstattung von Solarfabriken sind.

Prof. Raimund Rolfes, Leiter der Forschungslinie Windenergie und Vorstandsmitglied von ForWind, präsentierte ein Projekt zur Schadensdetektion an Rotorblättern. Ziel ist dabei, Schäden über eingebaute Monitore schneller zu erkennen und somit Kosten zu reduzieren. Dazu wird eigens ein 40 Meter langer Rotorflügel konstruiert und analysiert, der bis an die Belastungsgrenze gestresst wird. Ein weiteres Windprojekt erforscht die Nutzung der Windenergie mit völlig neuen Eigenschaften durch autonom flugfähige Drachen.

Prof. Peter Wriggers, Vizepräsident für Forschung der Leibniz Universität Hannover, würdigte die Forschungsanstrengungen und den eingeschlagenen Weg zur exzellenten Forschung. Die Transformation des Energiesystems ist eine der Grand Challenges unserer Gesellschaft, bemerkte er. Weiterhin ermunterte er die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die existierenden und geplanten Forschungsinfrastrukturen an der Leibniz Universität weiterhin intensiv zu nutzen, auch um neue Impulse für die interdisziplinäre Forschung zu geben.

Über das LiFE 2050

LiFE 2050 ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum der Leibniz Universität Hannover, mit dem Ziel den Umbau des Energiesystems wissenschaftlich zu unterstützen. LiFE 2050 ist ein Zusammenschluss von 30 Instituten und mehr als 300 Wissenschaftlern aus sieben Fakultäten der Leibniz Universität Hannover zur Umsetzung gemeinsamer trans- & interdisziplinärer Forschung. LiFE 2050 ist zudem einer von fünf Forschungsstandorten des EFZN. Weitere Informationen finden Sie unter www.energie.uni-hannover.de.