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Gemeinsames Graduiertenkolleg an der Leibniz Universität Hannover und der Universität Bielefeld bewilligt

Gemeinsames Graduiertenkolleg an der Leibniz Universität Hannover und der Universität Bielefeld bewilligt

Presseinformation vom

Projekt befasst sich mit Integration von theoretischer und praktischer Wissenschaftsphilosophie

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland 17 neue Graduiertenkollegs (GRK) ein, darunter ist ein neues GRK, bei dem die Leibniz Universität Hannover Sprecherhochschule ist. Dies hat der zuständige Bewilligungsausschuss jetzt auf seiner Frühjahrssitzung in Bonn beschlossen. Das Vorhaben wird als Gemeinschaftskolleg der Leibniz Universität Hannover und der Universität Bielefeld getragen.

 

Wie wertfrei ist eine wissenschaftliche Aussage, kann Forschen objektiv sein und was kennzeichnet gute wissenschaftliche Praxis? Fragen wie diese erfordern sowohl erkenntnistheoretische als auch ethische Reflexion und stehen im Mittelpunkt des neuen Graduiertenkollegs „Die Integration von theoretischer und praktischer Wissenschaftsphilosophie“, dessen Sprecherfunktion Prof. Torsten Wilholt vom Institut für Philosophie an der Leibniz Universität Hannover innehat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen neue wissenschaftsphilosophische Verknüpfungen zwischen Theorie und Praxis. Dabei befassen sie sich auch mit der Frage, wie sich die kognitiv-geistige Dimension der Wissenschaften – ausgedrückt in Modellen, Theorien und Hypothesen – mit der materiellen Dimension – etwa bestimmten Apparaturen, Objekten oder Praktiken – verbindet. „Die Fokussierung auf Themen im Überschneidungsbereich von Theorie und Praxis wird diesem wissenschaftsphilosophischen Kolleg auch eine besondere Relevanz für öffentliche und politische Diskurse über Wissenschaft geben. Hochaktuelle Themen wie Peer Review und wissenschaftliche Objektivität, geistiges Eigentum und wissenschaftliche Kreativität oder auch die Validität von Computermodellen als Erkenntnisquelle liegen zentral im Themenbereich des Graduiertenkollegs“, so Prof. Torsten Wilholt. Zweiter Sprecher des Graduiertenkollegs ist Prof. Martin Carrier, Leibniz-Preisträger an der Universität Bielefeld.

 

Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Insgesamt fördert die DFG zurzeit 198 GRK; die 17 neuen Kollegs werden überwiegend zum 1. Oktober 2015 ihre Arbeit aufnehmen. Die Einrichtungen werden zunächst viereinhalb Jahre lang gefördert und erhalten in dieser Zeit insgesamt etwa 74 Millionen Euro. Zusätzlich zu den 17 neuen Kollegs stimmte der Bewilligungsausschuss der Verlängerung von acht Kollegs für weitere viereinhalb Jahre zu.

Hinweis an die Redaktionen

Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Torsten Wilholt, Institut für Philosophie der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 3408 oder per E-Mail unter torsten.wilholt@philos.uni-hannover.de gern zur Verfügung.