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Gender Gap in der Informatikforschung

Gender Gap in der Informatikforschung

Gruppenfoto: Dr. Katja Lohmann, Leibniz Universität Hannover, Dr. Frank Hannig und Dr. Sandra Mattauch, Universität Erlangen-Nürnberg Gruppenfoto: Dr. Katja Lohmann, Leibniz Universität Hannover, Dr. Frank Hannig und Dr. Sandra Mattauch, Universität Erlangen-Nürnberg Gruppenfoto: Dr. Katja Lohmann, Leibniz Universität Hannover, Dr. Frank Hannig und Dr. Sandra Mattauch, Universität Erlangen-Nürnberg
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Dr. Katja Lohmann, Leibniz Universität Hannover, Dr. Frank Hannig und Dr. Sandra Mattauch, Universität Erlangen-Nürnberg

Weniger aktive Wissenschaftlerinnen als Wissenschaftler

Frauen sind in Deutschland in vielen MINT-Bereichen unterrepräsentiert, das Land hinke im weltweiten Vergleich hinterher. Diese Aussage hört man hierzulande oft und wurde für den Anteil von Studentinnen und Professorinnen auch wissenschaftlich belegt. Eine Studie von Forschenden der Universität Erlangen-Nürnberg und der Leibniz Universität zeigt nun: In der Informatik liegt der Anteil an aktiven Wissenschaftlerinnen - ungeachtet ihres akademischen Grades - unter zehn Prozent. Nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen Vergleich.

Als aktive Forscherinnen und Forscher zählen die Autorinnen und Autoren der Studie solche, die regelmäßig an einschlägigen Konferenzen der Informatik teilnehmen, um ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und anschließend in den Konferenzbänden zu publizieren. Konferenzen haben in der Informatik einen sehr hohen Stellenwert aufgrund der Möglichkeiten der aktiven Darstellung von Ergebnissen durch Vorträge sowie wegen der schnellen Publikationszeiten.

Für seine Untersuchungen hat das Forschungsteam, an dem von Seiten der LUH Dr. Katja Lohmann und Prof. Dr.-Ing. Daniel Lohmann beteiligt sind, die Daten der DBLP Computer Science Bibliography, einer online verfügbaren bibliographischen Sammlung wissenschaftlicher Publikationen im Bereich Informatik, genutzt. Für die Analyse des Genderverhältnisses wurden die Konferenzbände von 19 internationalen Konferenzen der letzten sechs Jahre betrachtet.

Anhand der Namen schloss das Forschungsteam auf das Geschlecht der Autorinnen bzw. Autoren und fand heraus, dass der Frauenanteil der aktiv Publizierenden im internationalen Durchschnitt unter 10 Prozent liegt. "Hier gibt es auf jeden Fall Potenzial nach oben, gerade weil Frauen oft andere Denkweisen in die Forschung einbringen", erläutert Dr. Mattauch. Darüber hinaus eröffnet die vorgestellte Methode die Möglichkeit, Daten für unterschiedliche Fachgebiete und Konferenzen im gewünschten Zeitfenster zu erheben.

Ihre Ergebnisse hat das Team im renommierten Journal "Communications of the ACM" veröffentlicht:
https://cacm.acm.org/magazines/2020/5/244334-a-bibliometric-approach-for-detecting-the-gender-gap-in-computer-science/fulltext

Weitere Informationen
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Katja Lohmann, Institut für Erdmessung der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 14654 oder per E-Mail unter lohmann@ife.uni-hannover.de gern zur Verfügung.