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Millionenförderung für Innovationslabore zur Wasserstofftechnologie

Millionenförderung für Innovationslabore zur Wasserstofftechnologie

Presseinformation vom
Grafik: Umriss des Landes Niedersachsen mit gekennzeichten Standorten der Innovationslabore Grafik: Umriss des Landes Niedersachsen mit gekennzeichten Standorten der Innovationslabore Grafik: Umriss des Landes Niedersachsen mit gekennzeichten Standorten der Innovationslabore
© adobe.stock/efzn

„Grüner Wasserstoff“: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert zwei Forschungsverbünde unter Leitung der LUH / Zuschlag für insgesamt fünf niedersächsische Projekte

"Grüner Wasserstoff": Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert zwei Forschungsverbünde unter Leitung der LUH / Zuschlag für insgesamt fünf niedersächsische Projekte

Großer Jubel an der Leibniz Universität Hannover: Zwei Forschungsprojekte zur Wasserstofftechnologie haben den Zuschlag im niedersächsischen Programm "Innovationslabore für Wasserstofftechnologien" erhalten. Nun können sie mit jeweils rund 1,2 Millionen Euro für drei Jahre in die Phase der Umsetzung gehen.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) fördert ab Mai 2021 alle fünf Forschungsverbünde zum Thema Wasserstofftechnologien, die sich im vergangenen Jahr mit ihrem Vorhaben auf eine Ausschreibung des Ministeriums beworben hatten. Die so genannten Innovationslabore sollen sich unter dem Dach des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) im Rahmen der "Wissenschaftsallianz Wasserstofftechnologie" noch weiter vernetzen und kooperieren.

"Die Zeit für CO2-neutralen Wasserstoff und die dafür nötigen Technologien ist reif. Sie bieten enorme Potenziale. Die jetzt vorgelegten innovativen Anträge bieten uns die Chance, in unsere Zukunft zu investieren. Niedersachsen ist mit diesen Projekten Vorreiter bei der Umsetzung der zukunftsweisenden Technologie. Wir starten jetzt mit der konkreten Ausarbeitung von anwendungsorientierten Vorhaben. Wichtig ist, dass die Projekte in enger Zusammenarbeit mit den Industriepartnern umgesetzt werden. Damit beschleunigen wir den Innovationsprozess und fördern den schnellen Transfer der Forschungsergebnisse in Wirtschaft und Gesellschaft", sagt Wissenschaftsminister Björn Thümler.

Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität, und die Projektverantwortlichen freuen sich sehr, die ambitionierte Forschung zum Thema Wasserstoff an der LUH mithilfe der Förderung weiter voranbringen zu können. Die zwei Innovationslabore unter Federführung der LUH befassen sich mit der Wasser-Elektrolyse und der Wasserstoff-Verbrennung.

Um Wasserstoff als Energieträger nutzen zu können, muss Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden - ein sehr energieintensiver Prozess. Umweltschonend und effizient ist die Wasserstofftechnologie dann, wenn für den Spaltungsprozess - die Elektrolyse - Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarkraft genutzt wird. Auf diese Weise hat Wasserstoff ein großes Potenzial als Energieträger der Zukunft.

Mit dem Prozess der Elektrolyse befasst sich das "Innovationslabor Wasserelektrolyse: Vom Material zum System (InnoEly)", an dem Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach, Institut für Elektrische Energiesysteme der LUH, gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen von unterschiedlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen arbeitet. Das Ziel ist eine deutlich effizientere Wasserstofferzeugung. "Wir bewegen uns da schon heute klar im industriellen Maßstab, aber wir arbeiten daran, den Wirkungsgrad und die Lebensdauer im Prozess noch einmal zu erhöhen und die Kosten zu reduzieren", erläutert Prof. Hanke-Rauschenbach. Am Projekt beteiligt ist die LUH im Verbund mit der TU Braunschweig, der TU Clausthal, der Universität Oldenburg, dem DLR für Vernetzte Energiesysteme Oldenburg, dem Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) sowie dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut Goslar (HHI).

Die Verbrennung von Wasserstoff steht im Fokus des zweiten Projekts unter Federführung der Leibniz Universität, dem "Innovationslabor Nachhaltige Wasserstoff-Verbrennungskonzepte". In dem Projekt von Prof. Dr. Dinkelacker, Institut für Technische Verbrennung, und seinen Kolleginnen und Kollegen von Partnerhochschulen und -einrichtungen geht es beispielsweise darum, wie Wasserstoff in sauberen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden kann. Neben der Umwandlung in Strom ist dies eine weitere Möglichkeit, Wasserstoff klimaschonend unter anderem für den Mobilitätssektor nutzbar zu machen. "Unser Ziel ist es, Motoren klimaneutral anzutreiben", sagt Prof. Dinkelacker. Bei der Verbrennung entstehen keine Treibhausgasemissionen und sehr wenig Schadstoffe. "Es ist nur noch Stickoxid, das anfällt. Wir arbeiten im Projekt daran, auch diese Freisetzungen noch zu verhindern", erläutert der Experte.

In etwa drei bis fünf Jahren könnte die Entwicklung nach Einschätzung von Prof. Dinkelacker so weit sein, dass seriennahe Motoren zur Verfügung stünden. Ziel ist die vollständige nachhaltige Mobilität ohne fossile Brennstoffe. In einem weiteren Teilprojekt geht es darum, gespeicherten Wasserstoff zum Ausgleich kurzfristiger Stromschwankungen innerhalb von 15 Sekunden in Reservekraftwerken nutzen zu können. Dies wird bei einer auf Wind und Sonne basierenden nachhaltigen Stromversorgung immer wichtiger. Am Projekt beteiligt ist die LUH im Verbund mit der TU Braunschweig, der TU Clausthal, der Jade Hochschule Wilhelmshaven und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB).

An einem weiteren Verbundprojekt ist die LUH zudem als Partnerin beteiligt. "Das Innovationslabor H2-Wegweiser Niedersachsen" unter der Federführung des Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrums (CUTEC) untersucht in einem transdisziplinären Ansatz, wie ein wasserstoffbasiertes Energiespeicher- und -wandlungssystem der Zukunft in Niedersachsen konkret gestaltet werden kann, welche technischen Varianten vorteilhaft sind und welchen Einfluss rechtliche, ökologische und ökonische Aspekte haben. Beteiligt sind neben dem CUTEC und der LUH die TU Clausthal und das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH).

Die weiteren geförderten Verbünde:

- H2-Region Nordwest-Niedersachsen (H2-ReNoWe): DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme e.V., TU Clausthal, DLR-Institut für Technische Thermodynamik

- Thermomanagement von H2-Tankstellen (THEWA): TU Braunschweig

Hinweis an die Redaktion

Für weitere Informationen stehen Ihnen Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach, Institut für Elektrische Energiesysteme, unter Telefon +49 511 762 14401 oder per E-Mail unter hanke-rauschenbach@ifes.uni-hannover.de sowie Prof. Dr. Friedrich Dinkelacker per E-Mail unter dinkelacker@itv.uni-hannover.de gern zur Verfügung.

Gerne stehen Ihnen auch zur Verfügung:

Mechtild Freiin v. Münchhausen, Leiterin des Referats für Kommunikation und Marketing und Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 177 3734026 oder per E-Mail unter kommunikation@uni-hannover.de

Anna Heinichen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der EFZN, unter anna.heinichen@efzn.de