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Drei „Zukunftsdiskurse” starten in Hannover

Drei „Zukunftsdiskurse” starten in Hannover

Presseinformation vom

An der Leibniz Universität Hannover erhalten drei neue Projekte eine Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Geistes- und sozialwissenschaftliche Projekte niedersächsischer Hochschulen, die sich mit aktuellen Fragestellungen auseinandersetzen und sie mit der Öffentlichkeit diskutieren - diese unterstützt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) unter dem Titel "Zukunftsdiskurse". Gefördert werden Organisation, inhaltliche Vorbereitung und wissenschaftliche Begleitung von Veranstaltungen. Für 14 Projekte von neun Hochschulen stehen jeweils maximal 120.000 Euro für 15 Monate aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung zur Verfügung. An der Leibniz Universität Hannover (LUH) erhalten drei Projekte eine Förderung.

Zwei dieser Projekte sind angesiedelt am Leibniz Forschungszentrum "TRUST Räumliche Transformation - Zukunft für Stadt und Land": PD Dr. Sylvia Herrmann und Dr. Daniela Kempa leiten das Vorhaben "Zukunft diskutieren - Gesellschaft zusammenbringen: Über soziale Utopien reden", das mit 119.200 Euro gefördert wird. Prof. Dr. Christiane Meyer ist Leiterin des Projektes "Verantwortung, Vernetzung, Vertrauen - Zukunftsdiskurse zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 und ihrer Nachhaltigkeitsziele mit Partizipation von Agents for Future", das 119.900 Euro Förderung erhält. Das dritte LUH-Projekt "Die Macht der Vorurteile: Diversity und Unconscious Bias in Schule und Beruf" erhält eine Förderung mit 93.500 Euro und liegt in Verantwortung von Dr. Irina Gewinner vom Institut für Soziologie an der Philosophischen Fakultät.

"Zukunft diskutieren - Gesellschaft zusammenbringen"

"Gesellschaftlicher Zusammenhalt" ist vieldiskutiert - was darunter genau zu verstehen ist, bleibt jedoch oft unklar. Das in Gründung befindliche Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, an dem die Hannoveraner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von TRUST beteiligt sind, beschäftigt sich intensiv mit dieser Frage. Das ist Ausgangspunkt des Projektes "Zukunft diskutieren - Gesellschaft zusammenbringen". In Kooperation mit dem Wissenschaftsladen Hannover sucht das LUH-Team den Dialog mit den Menschen in Hannover, um die Ideen und Wünsche auf der lokalen Ebene in den Diskurs über Zusammenhalt aufnehmen zu können. Dazu werden neben bekannten Formaten wie Workshops auch innovative Werkzeuge wie die Utopianale genutzt, um eine aktive Beteiligung zu erreichen. Das Projekt soll helfen, die unterschiedlichen Verständnisse, Formen und Praktiken des Zusammenhalts in der Gesellschaft transparent zu machen.

"Verantwortung, Vernetzung, Vertrauen"

Das zweite Vorhaben plant vier öffentliche Veranstaltungen - vier "Zukunftsdiskurse" -, die Denkpfade für eine lebenswerte Zukunft aufzeigen. Im Fokus steht die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren Nachhaltigkeitszielen, die 2015 verabschiedet wurden. Diese globale Vision soll auf regionale und lokale Ebene übertragen werden. Eine zentrale Rolle dabei spielen "Agents for Future" - Akteure, bestimmte Mittel und Maßnahmen sowie treibende Kräfte. Die vier Veranstaltungen fokussieren jeweils zentrale "Agents for Future": Kommunen hinsichtlich politischer Maßnahmen und Änderungen ("Communities for Future"); Bildung als Schlüssel für einen kulturellen Wandel ("Education for Future"); ein lebensdienliches, am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaftsparadigma ("Economics for Future") sowie nachhaltigkeitsbe­wusste Konsumierende ("Consumers for Future"). Die abendlichen Podiumsdiskussionen werden im Herbst und Winter 2020/2021 in Hannover stattfinden und münden in ein Impulspapier und eine Online-Publikation.

"Die Macht der Vorurteile"

Vorurteile führen zu Spannungen in vielen gesellschaftlichen Diskursen - obwohl ihre Ursachen und Wirkungen wissenschaftlich erforscht sind. Menschen nutzen, zumeist unbewusst, Stereotype, um Unbekanntes zu kategorisieren. Hintergrund sind unzureichendes Wissen und Angst vor Veränderungen. Zu verallgemeinern wirkt sich oft negativ aus: in Form von Fehlentscheidungen, Diskriminierung oder Menschenfeindlichkeit. Die Digitalisierung macht dieses Phänomen komplexer. In vielen Formaten der Massenmedien - vor allem online - verbreiten Nutzerinnen und Nutzer stereotypisierte Inhalte oft unreflektiert. Das Projekt "Die Macht der Vorurteile" möchte mit wissenschaftlicher Expertise die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und Handlungsoptionen für zentrale Stationen der Menschen - in Schule und Beruf - erarbeiten. In einem Impulspapier will es einen Zukunftsdiskurs darüber anstoßen, wie unter anderem Digitalisierung zu gesellschaftlicher Diversität beitragen kann.

Hinweis an die Redaktion:

Für weitere Informationen stehen Ihnen die Projektleiterinnen gerne zur Verfügung.

PD Dr. Sylvia Herrmann, Telefon +49 511 762 2658, E-Mail herrmann@umwelt.uni-hannover.de,
Dr. Daniela Kempa, Telefon +49 511 762 3162, E-Mail kempa@umwelt.uni-hannover.de;

Prof. Dr. Christiane Meyer, Telefon +49 511 762 18814, E-Mail meyer@idn.uni-hannover.de;

Dr. Irina Gewinner, Telefon +49 511 762 17356, E-Mail i.gewinner@ish.uni-hannover.de