Recht – unzugänglich? Interdisziplinäre Perspektiven als Mittel der Rechtskritik
Was beeinflusst, ob Menschen ihre Rechte wahrnehmen? Die Vorlesung geht dieser Frage nach und wirft einen kritischen Blick auf die Hindernisse, denen Menschen beim Rechtszugang begegnen. Dazu wird zunächst ein Überblick über die rechtssoziologische Forschung zur „Mobilisierung von Recht“ gegeben, die Faktoren wie (fehlende) Ressourcen oder Wissen als zentrale Hürden für den Gang zu Gericht ausmacht. Anhand von aktuellen Zahlen aus einem Forschungsprojekt zur Ziviljustiz wird sodann gezeigt, wie eine stärkere Verfahrensposition – eine anwaltliche Vertretung oder eine Klage von Unternehmen – mit dem Verfahrensausgang zusammenhängt. Dies wirft die Frage nach Unterstützungsmöglichkeiten auf: Welche Hilfen erhalten Menschen ohne rechtliche Expertise oder finanzielle Mittel beim Rechtszugang? Inwiefern sind die Mechanismen verbesserungsbedürftig? Ziel der Vorlesung ist es zu zeigen, dass interdisziplinäre Perspektiven auf Recht unerlässlich sind, um dessen Wirkweisen verstehen und kritisch reflektieren zu können.
Referent/Referentin
Dr. Lisa Hahn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Rechtsreferendarin am KG.
Veranstalter
Frau Prof. Dr. Völzmann (Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung)
Termin
30. Oktober 202416:15 Uhr - 17:45 Uhr
Ort
Geb.: 1507Raum: 003
Königsworther Platz 1
30167 Hannover