


Ein Großteil der Deutschen befürwortet die Energiewende. Aber sobald es konkret wird, gibt es oft Gegenwind. Neue Stromtrassen oder Solarparks sorgen teils für Unmut und Proteste. Wer will schon ein Windrad direkt hinterm Haus? Dieses Prinzip nennt man NIMBY - „Not in my backyard“. Man ist nicht grundsätzlich dagegen, aber eben nicht vor der eigenen Tür.
Klar ist: Die Energiewende hat auch eine soziale Seite. Und mancherorts gibt es ein Umsetzungsproblem. Es reicht nicht, nur an der Technik zu forschen. Gesellschaftliche und politisch-planerische Fragen sind genauso wichtig. Deshalb untersucht die Leibniz Universität Hannover auch die sozialen und räumlichen Aspekte der Energiewende.
Die Forschenden analysieren Szenarien, die zeigen, wie neue Energiesysteme Mensch und Umwelt beeinflussen. Und entwickeln digitale Planspiele, die die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in den Planungsprozess einbinden sollen. Im Immersive Media Lab an der LUH lässt sich die Akustik von Windrädern genau reproduzieren - um zu erforschen, wie sich Schall auf einen bestimmten Ort und auf den Menschen auswirkt.
Es wird deutlich: Umwelt- und Raumplanung sowie Akzeptanzforschung sind sehr wichtig, damit die Energiewende von möglichst vielen Menschen mitgetragen wird.
Forschungsaspekt
Die klimaresiliente Gestaltung von Städten und Regionen ist eine dringliche Aufgabe, zu der die Dekarbonisierung des Energiesektors gehört. Erzeugt wird die Energie jedoch überwiegend im ländlichen Raum – oft weit von den urbanen Zentren entfernt. Um die neuen Erzeugungsschwerpunkte mit den Verbrauchsschwerpunkten zu verbinden, werden die Energienetze ausgebaut. Ob und wie schnell der Netzausbau gelingt, hängt allerdings nicht nur von technisch möglichen und ökonomisch tragbaren Lösungen ab, sondern wird maßgeblich von gesellschaftlichen und politisch-planerischen Aspekten beeinflusst. Diese Zusammenhänge, und insbesondere die soziale und räumliche Seite der Energiewende, stehen im Mittelpunkt der Forschung zu Räumen der Energiewende.
Die Energiewende: Ein Plan für alle – oder doch nur für die anderen?
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