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EXIST-Gründerstipendien für QuizCo, Modum, Qonfee und Fenntec

EXIST-Gründerstipendien für QuizCo, Modum, Qonfee und Fenntec

Team Fenntec Team Fenntec Team Fenntec
© hannoverimpuls

Erfolgreiche Gründungsberatung durch starting business: Vier Ausgründungsvorhaben der Leibniz Universität Hannover erhalten großzügige Anschubfinanzierung

Bildung digitalisieren, Maßschuhe industriell herstellen, Pestizide in der Landwirtschaft reduzieren und Feedback-Erfassung im Gastgewerbe: Vier ganz unterschiedliche Geschäftsideen der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben in der aktuellen Ausschreibungsrunde des EXIST-Gründerstipendiums den Zuschlag bekommen.

Maximilian Friedrich studiert Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Gemeinsam mit Jacob Cordts und Wiebke Barth hat er verstanden, wie das Lernen von Morgen aussehen muss, damit niemand den Anschluss verliert: Zusammen haben sie die Lernplattform QuizCo geschaffen, die Bildung digitalisiert und neue Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden möglich macht. QuizCo ist eine Plattform mit mobiler Anwendung. Sie bietet zunächst für die Fächer Deutsch und Englisch die Möglichkeit, den eigenen Wissensstand zu kontrollieren, Lerninhalte mit Mitschülerinnen und -schülern zu teilen sowie Lehrerinnen und Lehrern eine Analyse über den Wissenstand ihrer Schülerinnen und Schüler zur Verfügung zu stellen. Lerninhalte - angereichert durch Videos, Bilder und Audiodateien - unterstützt durch spielerische Anwendungen wie Quizformate, Wettkampfszenarios oder Ranglisten, fördern die Motivation. Durch abrufbare Kontrollhilfen und -hinweise wird sichergestellt, dass es zu richtigen Ergebnissen und zu einer verlässlichen Selbstkontrolle der Schülerinnen und Schüler kommt. Das Team vom Forschungszentrum L3S der LUH erhält durch das EXIST-Gründerstipendium, finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF), über ein Jahr hinweg eine großzügige Förderung von 129.000 Euro in der Startphase seines Unternehmens.

Fenntec hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft zu reduzieren. Dafür haben sich zwei Maschinenbauer der Leibniz Universität Hannover und ein Physiker der Georg-August-Universität Göttingen zusammengetan und einen autonomen Roboter entwickelt, der auf mechanische Weise effizient und umweltschonend Unkraut in Dammkulturen bekämpft. Der Roboter erkennt über ein künstliches neuronales Netz Unkraut und entfernt dies mit seinem hochpräzisen mechanischen Werkzeug. Dr. rer. nat. Frank Stollmeier, Manuel Ufheil und Johannes Schulz haben gemeinsam mit Unterstützung vom Institut für Mechatronische Systeme und dem Mechatronik-Zentrum der LUH ihre Geschäftsidee entwickelt und erhalten über einen Förderzeitraum von einem Jahr eine EXIST-Förderung von 141.000 Euro.

Laut einer Studie des Deutschen Schuhinstituts tragen 82 Prozent der Deutschen Schuhe, die ihnen nicht passen. Das Team von Modum will das ändern und Maßschuhe außerhalb des Schuhgrößensystems industriell herstellen. Hierbei vermessen Interessierte ihre Füße mit einer Smartphone-App und gestalten selbstständig das Design der Schuhe unter Einsatz eines Konfigurators. Diese werden anschließend vollautomatisiert konstruiert und in Schuhfabriken in Südeuropa auf Basis eines individuellen Leistens hergestellt. Milad Mafi und Philipp Jahn vom Institut für Produktentwicklung und Gerätebau der LUH werden ein Jahr lang mit der Gesamtsumme von 100.500 Euro mit der EXIST-Förderung unterstützt. Beide Teams, Fenntec und Modum, haben vorher das Accelerator-Programm vom Mechatronik-Zentrum Hannover durchlaufen.

Das vierte geförderte EXIST-Projekt Qonfee setzt auf Feedback-Erfassung und Sentimentanalysen in Echtzeit für das Gastgewerbe. Die Lösung ist über eine mobile App oder einen Web-Browser nutzbar. Gäste geben ihr Feedback anonym oder optional auch namentlich über ihre Smartphones mit einfacher Fließtexteingabe ab - ohne die App installieren zu müssen. Das Feedback wird mit einer schlanken, innovativen und schnellen Sentimentenanalyse in Echtzeit ausgewertet, die innerhalb des EXIST-Förderjahres entwickelt, trainiert und validiert wird. Die Ergebnisse sind nur von ausgewählten Personen wie der Unternehmensleitung einsehbar und werden grafisch veranschaulicht, sodass die Performance eines Unternehmens schnell einsehbar ist, um die Servicequalität stetig zu verbessern. Aram Blibousuian, Gabriele Sanciu und Michael Jensen vom Institut für Marketing und Management erhalten über ein Jahr lang insgesamt eine EXISTFördersumme von 135.000 Euro.

Alle vier Gründungsteams werden von starting business, dem gemeinsamen Gründungsservice von Leibniz Universität Hannover und der hannoverimpuls GmbH, betreut. starting business unterstützt Studierende und Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Fakultäten dabei, innovative Ideen in tragfähige Geschäftsideen zu verwandeln. Durch das EXISTGründerstipendium werden innovative technologieorientierte Gründungsvorhaben und wissensbasierte Dienstleistungen gefördert. Das Konzept des Gründungsservice ist erfolgreich: Rund 350 Projekte wurden seit Start der Kooperation im Oktober 2015 betreut. Davon sind ca. 100 im Gründungsprozess. Das überzeugte auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Im Rahmen der Konzeptphase für EXIST V gibt es knapp 100.000 Euro Förderung für starting business. Damit werden die bereits betriebenen Gründungsförderungsaktivitäten weiter ausgeweitet.