Startschuss für Zukunftslabore

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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover sind in Sprecherfunktion beteiligt

Mit Übergabe von Förderbescheiden in Höhe von insgesamt rund 22 Millionen Euro für die Zukunftslabore Digitalisierung und der Einrichtung eines Direktoriums des Zentrums für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN) beginnt die landesweit vernetzte Digitalisierungsforschung. Im Neuen Rathaus in Hannover hat der niedersächsische Wissenschaftsmister Björn Thümler heute den Sprechern von sechs Zukunftslaboren am ZDIN die Förderbescheide für die ersten Projekte übergeben. Die Leibniz Universität Hannover ist an zwei Vorhaben beteiligt. Finanziert werden die fünf Jahre laufenden Vorhaben aus dem Niedersächsischen Vorab der Volkswagenstiftung. Als Vorsitzender des ZDIN-Direktoriums wurde Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nebel vom OFFIS Institut für Informatik in Oldenburg gewählt.

Den Kern des ZDIN bilden sechs sogenannte Zukunftslabore, thematische Plattformen, innerhalb deren sich die niedersächsische Wissenschaft mit Praxisakteuren und Unternehmen über aktuelle Forschungsfragen austauscht. Der Fokus liegt dabei auf den Themen Agrar, Energie, Gesellschaft & Arbeit, Gesundheit, Mobilität und Produktion. Ziel ist es, mit Forschung und Entwicklung für die grundlegenden technologischen Innovationen zu sorgen, welche die Wirtschaft im engen Schulterschluss für die Entwicklung von marktfähigen Produkten nutzen wird.

Unter den Sprechern der Zukunftslabore sind auch zwei Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover. Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena, Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, verantwortet als Sprecher des Zukunftslabors Produktion. In enger Zusammenarbeit von niedersächsischen Universitäten, Hochschulen und Unternehmen werden hier Technologien entwickelt und erforscht, die eine selbstständige Optimierung von Fertigungsverfahren und Produktionsabläufen durch das Schließen der digitalen Prozesskette erlauben. Um eine hohe praktische Relevanz zu gewährleisten, erfolgen die Arbeiten angelehnt an das Beispiel "Druckguss" ausgehend vom virtuellen Werkstück über den Formenbau und die eigentliche Herstellung bis hin zum qualitätsgeprüften tatsächlichen Bauteil.

Prof. Dr. Wolfgang Nejdl, Forschungszentrum L3S, ist Sprecher des Zukunftslabors Gesellschaft und Arbeit, das die Zukunft der Gesellschaft und speziell die der Arbeit mitgestalten möchte: Was bedeuten die Fortschritte in der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz (KI) für die Arbeitswelt, die Organisation von Arbeit und deren übergeordneten Rahmenbedingungen? Diesen Fragen werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in drei Teilprojekten nachgehen.

"Mit dem ZDIN wird nicht einfach eine weitere Forschungsstelle eingerichtet. Vielmehr werden vorhandene Forschungskompetenzen Niedersachsens gezielt zusammengebracht", sagt Björn Thümler, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: "Das ZDIN mit seinen Zukunftslaboren ist unsere Antwort auf die Notwendigkeit, die Digitalisierungsforschung in Niedersachsen besser zu bündeln, den Wissens- und Technologietransfer in Richtung Wirtschaft und den praktischen Anwendern zu befördern und den offenen Dialog mit der Gesellschaft zu intensivieren."

Die Digitalisierung birgt große Potenziale. Beispiele sind etwa neue Feldroboter, die die Entwicklung einer Landwirtschaft mit nachhaltig bewirtschafteten Feldern begünstigen, intelligente Energiesysteme, welche die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele ermöglichen, Automatisierung und Künstliche Intelligenz, die in der Arbeitswelt von morgen zu einer Entlastung der Beschäftigten beitragen, Telemedizin, die für eine bessere Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen sorgt, intelligente Mobilitätskonzepte, die eine bessere Verbindung von Städten und eine bessere Versorgung des ländlichen Raums ermöglichen oder selbstlernende Maschinen, die die Produktionssteuerung verbessern und die Produktentwicklung verkürzen.

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nebel, Direktoriumsvorsitzender des ZDIN: "Das ZDIN bildet die Plattform für Vernetzung und die Möglichkeit, Wissen zu teilen und Synergien zu fördern. So entstehen produktive Partnerschaften und kollaborative Projekte, die in unseren Zukunftslaboren ihr themenspezifisches Potenzial entfalten. Das heute konstituierte Direktorium wird hierfür die gemeinsame Strategie entwickeln und die Landesregierung in wissenschaftlichen Fragen der Digitalisierung beraten."

Die Koordinierungsstelle des ZDIN berichtet fortlaufend über Projekte und Ergebnisse und begleitet die Arbeit der Zukunftslabore mit Veranstaltungen. Damit wird eine offene und transparente Diskussion ermöglicht und die direkte Umsetzung digitaler Innovationen in Niedersachsen gefördert.

Hinweis an die Redaktion:

Für weitere Informationen stehen Ihnen Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena, Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, unter Telefon +49 511 762 2553 oder per E-Mail unter denkena@ifw.uni-hannover.de sowie Prof. Dr. Wolfgang Nejdl, Forschungszentrum L3S, unter Telefon +49 511 762 17716 oder per E-Mail unter nejdl@l3s.de gern zur Verfügung.