Religious Freedom and Indigenous Law
Gelten die von den Vereinten Nationen deklarierten Menschenrechte weltweit oder sind sie nur ein westlicher Diskurs kolonialistischer Prägung mit denen der Norden nach eigenem Ermessen und aus eigener Machtfülle Vorschriften für die ganze Welt erlassen will? Inwiefern darf ein Rechtssystem Gläubige sanktionieren, wenn ihnen ihre Glaubenslehre Handlungsvorschriften auferlegt, die im Wiederspruch zu staatlichen Vorgaben stehen?
Die Bearbeitung dieser Geltungsprobleme führt bei zunehmender Pluralisierung der Gesellschaften global zu recht unterschiedlichen Ergebnissen. Das Spektrum reicht dabei von autoritärer Verhärtung über Tolerierung unterschiedlicher Rechts- und Glaubenspraktiken bis zu einem proaktiven Rechtspluralismus in den Verfassungen einzelner Länder.
In der Veranstaltung wollen wir uns dem Verhältnis von Recht und Religion aus verschiedenen Richtungen annähern. Zunächst wollen wir auf klassisch Studien eingehen und integrations- wie differenzierungstheoretische Positionen diskutieren (Durkheim, Weber, Habermas). Zudem wollen wir die Frage diskutieren, in wie weit Religion Recht schafft oder Religion durch Rechtgeschaffen wird.
Um die Vielfalt institutioneller Arrangements in der Moderne kennen zu lernen, soll der Blick geweitet und auf Gesellschaften gerichtet werden, in denen das Verhältnis von Recht und Religion nicht in gleicher Weise in einen säkulare rechtsstaatliche Rahmen eingebettet ist. Nach diesem eher theoriegeleiteten Zugang soll in einem zweiten das Verhältnisses von Religion und Recht anhand aktueller Forschungsdebatten reflektiert werden.
Speaker
Dr. Matt Sheedy (Universität Manitoba / Universität Bonn)
Organiser
Institut für Religionswissenschaft
Date
24. May 202214:15 o'clock - 15:45 o'clock
Public contact
Dr. Steffen FührdingInstitut für Religionswissenschaft
fuehrding@irw.uni-hannover.de
Location
VerfügungsgebäudeBuilding: 3109
Room: 005