Utz Claassen: Manager, Unternehmensberater, Wissenschaftler und Autor

Ehem. Mitglied des Vorstandes der Stiftung Niedersächsische Wirtschaftsforschung

Prof. Dr. Utz Claassen ist ein waschechter Hannoveraner. Er wurde am 7. Mai 1963 in der niedersächsischen Landeshauptstadt geboren. Mit 17 Jahren lenkte Claassen zum ersten Mal die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich, als er ein in Deutschland einmaliges Abitur mit der Note 0,7 ablegte und aufgrund dessen in die Fernseh-Show „Auf-Los-geht’s-los“ mit Joachim Fuchsberger eingeladen wurde. Schon damals war ihm klar, dass er hauptberuflich eine Karriere in der Wirtschaft anstreben würde. Als Fuchsberger ihn auf seine beruflichen Ziele und eine mögliche Laufbahn als Wissenschaftler ansprach, antwortete er: „Ich bin der Meinung, wir haben zu viele Leute in Deutschland, die nur denken – und zu wenige, die was können.“ Auch sein Erfolgsrezept verriet er in der Show: „Immer ein bisschen mehr Glück haben als andere.“

Nach dem Abitur begann Claassen bereits mit 17 Jahren ein wirtschaftswissen¬schaftliches Studium an der Leibniz Universität Hannover. 1985 schloss er den Studiengang als Diplom-Ökonom mit Bestnoten in allen Fächern ab. Nach einem zweijährigen Studien- und Forschungsaufenthalt (1985-87) an der Universität Oxford als Michael Wills Scholar, während dessen er auch zum Präsidenten aller Postgraduates des Magdalen College sowie später der gesamten Universität gewählt wurde, erfolgte 1989 die Promotion an der Uni Hannover. Claassen hat als Honorarprofessor auch heute noch eine enge Beziehung zur Leibniz Universität, denn er hält seit 13 Jahren regelmäßig Vorlesungen im Bereich Controlling an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, und er ist zugleich Botschafter der Universität. Er selbst sagt dazu, dass er zu keiner einzigen anderen Einrichtung eine so „große emotionale und institutionelle Nähe“ habe, wie zur Leibniz Uni.

Seit seiner Promotion und nach einer Beratertätigkeit bei McKinsey in Düsseldorf, war Claassen bei Ford Europa in Köln und London sowie der Volkswagen AG im Bereich Controlling in führenden Positionen beschäftigt. Mit gerade 31 Jahren wurde er zum Vorstandsmitglied von SEAT berufen und war von 1994-97 sowohl Finanzvorstand als auch ständiger Vertreter des Präsidenten von SEAT in Barcelona. Von 1997 bis 2003 war er Vorstandsvorsitzender des Göttinger Biotechnologie-Unternehmens Sartorius. Von 2003 bis 2007 war er Vorstandsvorsitzender der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, dem drittgrößten Energieversorger Deutschlands. Dort gelang ihm in kurzer Zeit eine nachhaltige Sanierung des Konzerns, ebenso wie zuvor schon bei SEAT und Sartorius. Seit 2008 war der Unternehmer Claassen unter anderem als Principal Senior Advisor für den Finanzinvestor Cerberus tätig. Er ist Mitglied des Aufsichtsrates des AWD sowie stellvetretender Vorsitzender des Beirats von Otto Bock in Duderstadt. Er bekleidet nebenbei eine Reihe von Ehrenämtern – zum Beispiel war er Mitglied des Vorstandes der Stiftung Niedersächsische Wirtschaftsforschung. Er hat für sein wirtschaftliches, wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement verschiedenste Orden und Auszeichnungen erhalten, neben Deutschland u.a. in Frankreich, Russland und China.

Neben seiner langjährigen Aktivität an der Leibniz Universität Hannover ist er auch Professor für Innovative Unternehmensführung, Risikomanagement und Wissensmanagement an der GISMA Business School sowie Mitglied des Stiftungsrates der Georg-August Universität Göttingen.

Utz Claassen lebt mit Frau und Tochter in Hannover. Er hat mehrere Bücher geschrieben, sein letztes erschien 2009: „Wir Geisterfahrer“.
 

Picture: Picture: Picture: