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Gründungswettbewerb: Startup-Impuls zeichnet Hannovers beste Geschäftsideen aus

Gründungswettbewerb: Startup-Impuls zeichnet Hannovers beste Geschäftsideen aus

Platz 1 und 2 gehen an Ausgründungen der Leibniz Universität Hannover

Bereits zum 15. Mal haben die Sparkasse Hannover und hannover-
impuls die besten innovativen Gründungen der Region ausgezeichnet. Mit Preisen im Wert von mehr als 100.000 Euro ist Startup-Impuls der höchstdotierte regionale Gründungswettbewerb in Deutschland. Ob Konzepte zum Nitratabbau im Grundwasser oder "smarte" Tennisplätze: In drei Preis-Kategorien gab es 148 eingereichte Geschäftsideen. Der erste und der zweite Platz gingen in diesem Jahr an Ausgründungen aus der Leibniz Universität Hannover. Neu ist dieses Mal der Sonderpreis "Solo-Starter", der ebenfalls an ein Team der Leibniz Universität ging. Mit dem Sonderpreis "Hochschule & Wissenschaft" wurden in diesem Jahr gleich zwei Gründungen aus dem Forschungsumfeld ausgezeichnet, darunter ebenfalls eines aus der Leibniz Universität.

Für innovative, außergewöhnliche oder andere Erfolg versprechende Ideen, die in der Region Hannover in 2017 umgesetzt wurden oder zukünftig umgesetzt werden sollen, gab es im Hauptpreis insgesamt 50.000 Euro zu gewinnen. Im Fokus stand bei diesem Preis auch das internationale Potenzial der Geschäftsideen. So gewannen die drei bestplatzierten Einreichungen in dieser Kategorie eine Reise in einen der weltweiten Startup-Hotspots, zum Beispiel in das Silicon Valley oder nach Tel Aviv. Die Preisträger wurden aus sechs Bewerbungen ausgewählt, die es vor die Hauptjury geschafft und ihre Idee persönlich gepitcht haben.

Die Sieger erhielten 30.000 Euro, die Zweitplatzierten 15.000 Euro und das drittplatzierte Team 5.000 Euro. Den ersten Platz belegte das Team der Wingfield GmbH für die Geschäftsidee der Wingfield Box, die den Tennissport revolutionieren soll. Die Installation aus zwei Kameras und einer Prozessoreinheit soll mithilfe von künstlicher Intelligenz und innovativer Bildverarbeitungs-Software in der Lage sein, verschiedenste Daten eines Tennis-Matches zu tracken und auszuwerten. Normale Tennisplätze werden so zu digitalen Smart Courts und die Ergebnisse gibt es bequem per App.

Platz 2 ging an das Projekt Spectre. Drei Doktoranden vom Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen der Leibniz Universität Hannover haben mit Spectre das erste industrielle Messsystem zur Qualitätsbewertung von scherengeschnittenen Bauteilen entwickelt. Es arbeitet berührungslos, vollautomatisiert, mikrometergenau, kostengünstig und dazu auch noch sehr schnell, so dass die Vermessung und Bewertung einer Schnittkante nicht mehr Tage, sondern Minuten dauert und zudem deutlich preiswerter ist.

Platz 3 ging an Cruisewatch.com - ein Online-Portal, das Vergleiche von Kreuzfahrten ermöglicht.

Preisträger des Sonderpreises "Solo-Starter" ist das Startup JSLabs - ein akustisches Warnsystem im Industriebetrieb. Damit Maschinen in industriellen Prozessen reibungslos funktionieren, werden sie überwacht, auch um Wartungen rechtzeitig vorzunehmen. Hierbei werden meistens Temperatur, Beschleunigung, Spannung, Strom oder auch optische Bilder überprüft. Eine Überwachung mittels Geräuschanalyse ist bisher eher selten zu finden. Akustische Veränderungen liefern aber wichtige zusätzliche Informationen, die bisherigen Verfahren fehlen. Genau da setzt JSLabs an: Das neuartige Analysegerät sorgt mit Intelligenz und Akustik für die Vorhersage von Ereignissen und Zuständen von Maschinen, Produktionsanlagen und auch Räumen.

Der Sonderpreis "Hochschule & Wissenschaft" ging an das Team von SEQUESTA, die sich dem Grundwasserschutz widmen. Das Grundwasser ist gravierend mit Nitrat belastet, was überwiegend auf eine Überdüngung mit ammoniumhaltigen Güllen, Gärresten und Stallmist zurückzuführen ist.

SEQUESTA zielt auf die Behandlung von stickstoffhaltigem Wasser und Schlamm. In dem neuen Verfahren werden die Schlämme so eingedampft, dass ein Großteil des Ammoniaks entweicht und in konzentrierter Form aufgefangen werden kann. Dabei wird das Volumen des Schlamms um mehr als die Hälfte reduziert. Heraus kommen Wasser ohne Stickstoff sowie eine Ammoniaklösung in einer hoch vermarktungsfähigen Konzentration und Reinheit.

Im Vergleich zu bestehenden Verfahren vermeidet SEQUESTA den zusätzlichen Einsatz von kostspieligen, umweltschädlichen Betriebsmitteln. Außerdem verbessert der hohe Marktwert des Ammoniaks die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und sorgt für weniger CO2-Ausstoß in Deutschland durch weniger industriell hergestellten Ammoniak, wie er beispielsweise in der chemischen Industrie zum Einsatz kommt.

Das SEQUESTA Verfahren befindet sich in der finalen Entwicklungsphase und soll bereits Ende 2018 auf den Markt kommen.

- Sonderpreis "Hochschule & Wissenschaft" - Sequesta

- Sonderpreis "Solo-Starter" - JSLabs - Das akustische Warnsystem im Industriebetrieb