Der Senat der RWTH Aachen University verleiht Karsten Danzmann den akademischen Grad und die Würde eines Doktors der Naturwissenschaften honoris causa. Danzmann ist Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und Direktor des Instituts für Gravitationsphysik an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Die feierliche Verleihung der Ehrendoktorwürde fand am 9. Mai 2025 in Aachen statt.
Karsten Danzmann erhält die Auszeichnung für seine außerordentlichen Verdienste zur Entwicklung der Technologien, die zur Entdeckung der Gravitationswellen geführt haben und deren weitere Erforschung maßgeblich verbessern, sowie für seine Unterstützung für das Einstein-Teleskop-Projekt.
„Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung der RWTH Aachen University und diese Würdigung meiner Arbeit“, sagt Prof. Dr. Karsten Danzmann. „Mit dem europäischen Einstein-Teleskop und dem Weltraum-Observatorium LISA blicken wir in eine strahlende Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie.“
Karsten Danzmann ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der experimentellen Gravitationsphysik. Forschende seiner Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ konzipieren und betreiben große Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde und im Weltall. Die am deutsch-britischen Gravitationswellen-Detektor GEO600 entwickelten Technologien kommen heute weltweit an allen großen Detektoren zum Einsatz. Auch bei der Entwicklung des Einstein-Teleskops, dem europäischen Gravitationswellen-Detektor der dritten Generation, ist Danzmanns Abteilung maßgeblich beteiligt.
Darüber hinaus ist das Institut federführend bei der Entwicklung der Laser Interferometer Space Antenna (LISA). LISA wird eine Entdeckungsmission sein – das erste Gravitationswellen-Observatorium im All. Es wird auf der Erde unerreichbare Gravitationswellen beobachten und völlig neue Informationen über die dunkle, unsichtbare Seite des Universums sammeln.
Karsten Danzmann schloss das Physikstudium im Jahr 1977 mit dem Diplom an der Universität Hannover ab, wo er 1980 im Fachbereich Atom- und Molekülphysik promovierte. Nach einem Aufenthalt als Gastwissenschaftler an der Universität Stanford von 1982 bis 1983 war er im Anschluss bis 1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Berlin. 1986 kehrte er als Acting Assistant Professor of Physics an die Universität Stanford zurück, bevor er 1990 als Projektleiter im Bereich Gravitationswellen an das Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching kam. Im Jahr 1993 wurde er zum Professor an der Universität Hannover berufen und leitet seitdem das Institut für Gravitationsphysik der LUH. Seit 2002 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut), Teilinstitut Hannover.