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Studierende legen Grundlage für eine Ausstellung zur NS-Geschichte der Stadt Bad Pyrmont

Studierende legen Grundlage für eine Ausstellung zur NS-Geschichte der Stadt Bad Pyrmont

© Rauh/LUH

Projekt am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit dem Museum im Schloss Bad Pyrmont legt den Schwerpunkt auf Forschungsorientiertes Lernen

Bad Pyrmont im Dritten Reich: Worüber wurde unter den Bedingungen einer propagandistisch manipulierten Öffentlichkeit in den Zeitungen berichtet? Wie veränderte sich die Situation jüdischer Bewohner und Gäste? Welche Auswirkungen hatte der Krieg auf die Kurstadt? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt des Projekts „Ein Weltbad wie Pyrmont“ am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover (LUH). Unter Leitung von Prof. Dr. Cornelia Rauh und Melanie Mehring, Leiterin des Museums im Schloss Bad Pyrmont, lernen die Studierenden, wie sich der Nationalsozialismus, seine rassische Ideologie und seine Strukturen auf lokaler Ebene auswirkten. Bei ihren Recherchen werden sie von je einer Nachwuchs-Historikerin und einem Nachwuchs-Historiker mit Masterabschluss unterstützt.

Lokalgeschichtliche Literatur zum Thema fehlt. Die Studierenden leisten daher Pionierarbeit, recherchieren im Stadt-, Kreis- und Niedersächsischen Landesarchiv , sichten Zeitungsbände und sprechen mit lokalen Expertinnen und Experten. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für eine Ausstellung bilden, die 2026 im Museum im Schloß Bad Pyrmont zu sehen sein wird. An deren Konzeption werden ebenfalls Studierende beteiligt werden. Für sie ist es eine gute Gelegenheit zum forschungsorientierten Lernen, also ihr historisches Wissen auch in der Praxis anzuwenden.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur unterstützt das Projekt innerhalb des Programms „Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Forschung und Vermittlung in ganz Niedersachsen“ mit rund 98.000 Euro. Die Förderlinie ermöglicht die Zusammenarbeit von kleineren kulturbewahrenden Einrichtungen mit Partnern in staatlicher Grundfinanzierung aus dem wissenschaftlichen oder kulturellen Bereich (das sind beispielsweise Hochschulen, das Landesamt für Denkmalpflege, Landesbibliotheken usw.). Die Auswahl von insgesamt 22 zu fördernden Projekten erfolgte durch eine Begutachtungskommission der Volkswagen Stiftung. Der maximale Förderrahmen pro Einzelprojekt betrug 100.000 Euro.