Startseite Universität Aktuelles & Presse Online aktuell
Transdisziplinäre Forschung zur nuklearen Entsorgung

Transdisziplinäre Forschung zur nuklearen Entsorgung

Foto einer Gruppe Forschender im Endlager Morsleben vor dem Verschluss eines Abdichtbauwerks Foto einer Gruppe Forschender im Endlager Morsleben vor dem Verschluss eines Abdichtbauwerks Foto einer Gruppe Forschender im Endlager Morsleben vor dem Verschluss eines Abdichtbauwerks
© LUH

Verbundvorhaben beschäftigt sich mit verantwortungsvoller und sicherer Entsorgung radioaktiver Abfälle

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördern das Verbundvorhaben TRANSENS, in dem erstmalig in Deutschland transdisziplinäre Forschung zur nuklearen Entsorgung in größerem Maßstab betrieben wird. An TRANSENS sind 16 Institute beziehungsweise Fachgebiete von neun deutschen und zwei Schweizer Universitäten und Forschungseinrichtungen unter der Koordination der Technischen Universität Clausthal beteiligt. Die Leibniz Universität Hannover ist mit dem Institut für Radioökologie und Strahlenschutz sowie mit dem Institut für Werkstoffkunde maßgeblich beteiligt.

Die Partner des Verbundprojekts versammeln sich vom 15. bis 17. Januar 2020 zu einem Kickoff-Treffen in Goslar. Ziel des Projekts, das zunächst über fünf Jahre läuft, ist anwendungsorientierte Forschung zur verantwortungsvollen und sicheren Entsorgung radioaktiver Abfälle. Die beteiligten Forschungseinrichtungen weisen sowohl hinsichtlich der naturwissenschaftlich-technischen als auch der gesellschaftlichen Fragestellungen hohe Kompetenz auf. Mit den niedersächsischen Hochschulen Leibniz Universität Hannover, TU Clausthal und TU Braunschweig sind hoch qualifizierte Forscherteams aus den Bereichen Strahlenschutz und Radioökologie, Endlagerforschung, Geomechanik, Bodenmechanik, Bautechnik und Werkstoffkunde vertreten.

"Die Forschung wird sich mit den Themen Entsorgungsstrategien, Sicherheit, Gerechtigkeit und Vertrauen befassen", erläutert der Sprecher des Verbundes, Prof. Klaus-Jürgen Röhlig von der TU Clausthal. Es sei geplant, Vertreterinnen und Vertreter der interessierten Öffentlichkeit und andere außerakademische Akteurinnen und Akteure im Sinne von Citizen Science in die wissenschaftliche Arbeit einzubinden. "Die so genannte Arbeitsgruppe Bevölkerung wird eine zentrale Rolle spielen", kündigt Prof. Clemens Walther, stellvertretender Sprecher von TRANSENS und Leiter des Instituts für Radioökologie und Strahlenschutz der Leibniz Universität Hannover, an. Ein wichtiges Ziel sei außerdem die Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses für den Kompetenzerhalt. Clemens Walther leitet neben dem Arbeitspaket zur Rolle des Vertrauens vor allem bei Rückholungsoptionen auch das Arbeitspaket Ausbildung im Verbundprojekt.

TRANSENS wird insgesamt mit 15 Millionen Euro gefördert, davon 3,75 Millionen Euro aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab (VolkswagenStiftung). Das BMWi unterstützt standortunabhängige anwendungsorientierte Grundlagenforschung zur nuklearen Entsorgung. TRANSENS soll in diesem Sinne wissenschaftliche Grundlagen schaffen und sich deutlich von der Forschung mit unmittelbarem Bezug zum Standortauswahlverfahren für die Endlagerung sowie vom Verfahren selbst und der dort stattfindenden Öffentlichkeitsbeteiligung abgrenzen.