Die Leibniz Universität Hannover baut ihre Forschungsinfrastruktur am Campus in Hannover-Marienwerder weiter aus: Am heutigen Montag, dem 11. Januar 2016, ist ein neu eingerichteter Generator-Umrichter-Prüfstand am Institut für Antriebsysteme und Leistungselektronik (IAL) offiziell in Betrieb genommen worden. Insgesamt investiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fast fünf Millionen Euro.
"Das Thema Energie, insbesondere auch das der erneuerbaren Energien, ist ein wichtiges Forschungsfeld der Leibniz Universität. Darüber hinaus bieten wir in diesem Bereich, beispielsweise über den Master Windenergie-Ingenieurwesen, auch eine fundierte und breit gefasste Ausbildung an. Daher freue ich mich besonders auch für unsere Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über diese weitere Möglichkeit, Forschung und Lehre auf höchstem Niveau zu betreiben", sagt Universitätspräsident Professor Volker Epping.
Für die beiden Leiter des IAL, Prof. Dr.-Ing. Axel Mertens und Prof-Ing. Bernd Ponick, ergeben sich nun neue Forschungsmöglichkeiten. "Wir können mit dieser Anlage eine große Vielfalt von verschiedenen Generator-Umrichter-Konzepten für Windenergieanlagen nachbilden, und dank einer flexiblen Netznachbildung haben wir haben sogar die Möglichkeit, die verschiedensten Netzeigenschaften und -fehler im Versuch darzustellen", erklärt Professor Mertens. Professor Ponick ergänzt: "Der Großprüfstand ermöglicht es uns, auch die häufig vernachlässigten Wechselwirkungen zwischen Generator und Frequenzumrichter bis in den Megawatt-Bereich zu untersuchen und die am IAL erarbeiteten Berechnungsmodelle experimentell zu validieren."
Der Generator-Umrichter-Prüfstand eröffnet neue experimentelle Möglichkeiten für die Untersuchung und Weiterentwicklung von Windenergieanlagen und schafft so beste Forschungsbedingungen für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IAL. Mit einer Leistung von bis 1,5 MW werden Untersuchungen in einem relevanten Leistungsbereich möglich, u. a. an Modellen für den Offshorebereich im verkleinerten Maßstab von etwa 1:10. Neben der Grundlagenforschung an neuen Konzepten oder zum besseren Verständnis verschiedenster Effekte soll der Prüfstand auch in der Zusammenarbeit mit der Industrie genutzt werden, um durch bessere Modelle die Entwicklungsabläufe zu verbessern und Kosten zu senken.
Der Megawatt-Prüfstand ist als eine der Groß-Versuchseinrichtungen im Testzentrum Tragstrukturen in Marienwerder installiert, dessen Neubau auch vom Land Niedersachsen und der Europäischen Union gefördert wird. Damit wird auch die Zusammenarbeit zwischen der Leibniz Universität Hannover, dem Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesysteme (IWES) und dem ForWind Zentrum für Windenergieforschung weiter gestärkt, die auch für Professor Mertens und Professor Ponick von großer Bedeutung ist. Neben der Leibniz Universität Hannover sind an ForWind auch die Universitäten Oldenburg und Bremen beteiligt.
Professor Mertens ist gleichzeitig Sprecher des "Leibniz Forschungszentrums Energie 2050" (kurz: LiFE 2050), in der sich an der Leibniz Universität Hannover mehr als 20 Institute aus sieben Fakultäten zusammengeschlossen haben. Dort sind neben der Windenergie auch die Solarenergie, die Flexibilisierung konventioneller Kraftwerke sowie Energiespeicherung und Netze wichtige Themen der Forschung. Vor allem wird hier der Frage nachgegangen, wie die vielfältigen Komponenten einer zukünftigen, nachhaltigen Energieversorgung zuverlässig zusammenwirken können.
Hinweis an die Redaktionen
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr.-Ing. Axel Mertens, Leiter des Instituts für Antriebsysteme und Leistungselektronik an der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 2514 oder per E-Mail unter mertens@ial.uni-hannover.de gern zur Verfügung.