Die Grenzlerburg im Salzgitterhöhenzug zwischen Salzgitter-Bad und Liebenburg erstreckt sich annähernd quadratisch über 100 mal 90 Meter. Sie besteht aus einem kleinen rechteckigen Gebäuderest im Zentrum der Anlage, der von zwei Wällen und Gräben umschlossen wird. Noch bis zum 30. Juli vermessen 21 Studierende der Fachrichtung Geodäsie an der Leibniz Universität Hannover das Gelände. Für Dienstag, 28. Juli, 10 Uhr, lädt das Institut für Kartographie und Geoinformatik zum Besuchertag ins Feldbüro in die Schule am Schloss (Gitterweg 1, Liebenburg) ein. Dort können alle Interessierten Einblick in die Vermessungs- und Kartierungsarbeiten nehmen.
Die Vermessung 2015 findet in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, der kommunalen Denkmalpflege des Landkreises Goslar und der Arbeitsstelle Montanarchäologie statt. Aus den Daten, die die Studierenden ermitteln, wird ein Höhlenlinienplan im Maßstab 1:1000 erstellt. Die digitale Erfassung ermöglicht neben der herkömmlichen kartographischen Darstellung auch die rechnerische Weiterbearbeitung z. B. für 3D-Modelle oder Bildschirmanimationen. Damit erhalten die Denkmalpflege und der Denkmalschutz eine rechtliche Sicherheit über die Ausdehnung und das Aussehen der Anlage und weitere Möglichkeiten zur Erforschung, während die Studenten im Rahmen der Übung an einem originalen Objekt den Einsatz ihrer Technikern und Kenntnisse in der Praxis lernen können.
Die zeitlichen Anfänge der Grenzlerburg sind nicht bekannt. Sie ist nach den Herren von Gremsleben benannt, welche seit 1326 als Hildesheimer Lehnsmänner nachgewiesen werden können. Ihrem Aussehen nach gehört sie zu den so genannten Rechteckburgen, von denen mehrere auch im Nordharz überliefert sind und in das späte 13.-14. Jh. datieren.
Hinweis an die Redaktionen
Für weitere Informationen steht Ihnen Dipl.-Ing. Frank Thiemann, Institut für Kartographie und Geoinformatik der Leibniz Universität Hannover, per E-Mail unter frank.thiemann@ikg.uni-hannover.de gern zur Verfügung.