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Saturday Morning Lecture: Gravitationswellenastronomie

Saturday Morning Lecture: Gravitationswellenastronomie

Presseinformation vom

Töne aus der dunklen Schattenwelt des Universums

Prof. Dr. Karsten Danzmann, Direktor des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover und Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) Hannover hatte mit seinem Team maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Nachweis der Gravitationswellen, der als Meilenstein in der Astro- und Fundamentalphysik anzusehen ist. Er wird sich in seinem Vortrag im Rahmen der „Saturday Morning Lecture“ am kommenden Samstag, 18. Juni 2016, mit der Entdeckung und deren Bedeutung für die zukünftige Forschung befassen. Was können wir lernen und wie wird sich unsere Vorstellung vom Kosmos dadurch verändern?

Vor 100 Jahren hat Albert Einstein vorausgesagt, dass als Konsequenz seiner Allgemeinen Relativitätstheorie beschleunigte Massen Dellen in Raum und Zeit erzeugen. Diese Störungen breiten sich als Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit aus und rufen hier auf der Erde unvorstellbar kleine Längenänderungen hervor. Mit dem erfolgreichen Nachweis dieser Wellen, wird nun eine völlig neue Art der Astronomie möglich. Nach sorgfältiger Prüfung stellten die Forschenden Anfang diesen Jahres der Öffentlichkeit die erste direkte Messung vor: Mitte September 2015 empfingen die Advanced LIGO-Detektoren das Signal von der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher in einer Entfernung von etwa 1,3 Mrd. Lichtjahren. Interessierte sind herzlich eingeladen, mehr zu erfahren- bei der Saturday Morning Lecture am 18 Juni.

Der Eintritt ist frei.

Wann?                    Sonnabend, 18. Juni 2016, 11 Uhr

Wo?                        Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1, 30167 Hannover, Großer Physikhörsaal (e214)

Web?                      www.maphy.uni-hannover.de

 

Hintergrund:

Die erste Beobachtung von Gravitationswellen gelang am 14. September 2015 mit den beiden identischen LIGO-Detektoren in Livingston (Louisiana) und Hanford (Washington) in den USA. Über die Entdeckung berichtete die Fachzeitschrift Physical Review Letters. Forschende des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover und Potsdam und vom Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover haben in mehreren Schlüsselgebieten entscheidend zur Entdeckung beigetragen: mit der Entwicklung und dem Betrieb extrem empfindlicher Detektoren an den Grenzen der Physik, mit effizienten Methoden der Datenanalyse, die auf leistungsfähigen Computerclustern laufen und mit hochgenauen Wellenformmodellen, um Signale aufzuspüren und astrophysikalische Informationen daraus zu gewinnen.

Der Gravitationswellendetektor GEO600 nahe Hannover diente als Ideenschmiede und Prüfstand für fortschrittliche Detektortechnologien. Deren Einsatz trug wesentlich bei zu der nie zuvor erreichten Empfindlichkeit der Advanced LIGO-Detektoren, die für den Nachweis ausschlaggebend war.

Hinweis an die Redaktionen

Für weitere Informationen steht Ihnen Dipl.-Phys. Matthias Schlenk, Fakultät für Mathematik und Physik, unter Telefon +49 511 762 2873 oder per E-Mail unter Matthias.Schlenk@aei.mpg.de gern zur Verfügung.