Romantische Liebe, Identität und Wertkonflikte
Wen oder was wir lieben, lässt sich – nicht zuletzt im Anschluss an Harry Frankfurt – als konstitutiver Bestandteil der eigenen Identität bzw. Persönlichkeit begreifen. Eine Antwort auf die Frage, wer wir sind – zumindest, wenn diese Frage nicht lediglich auf die Nennung unseres Namens abzielt –, wäre somit unvollständig, enthielte sie nicht auch Auskunft darüber, was und wen wir lieben. Lieben wir eine Person, so schließt dies zudem mit ein, dass uns das Wohlergehen dieser Person wichtig ist und wir es auch aktiv fördern wollen. Dies wiederum hat zur Konsequenz, dass all das, was der geliebten Person in identitätsstiftender Weise wichtig ist, für uns nun ebenfalls wichtig wird, da die Förderung dieser identitätsstiftenden Werte offenkundig einen zentralen Bestandteil des Wohlergehens der geliebten Person ausmacht. Es wäre insofern absurd anzunehmen, dass wir zwar jemanden liebten, uns die identitätsstiftenden Werte der geliebten Person aber gleichgültig blieben. Offen bleibt jedoch, in welcher Weise genau uns die identitätsstiftenden Werte der geliebten Person wichtig werden und wie sie sich zu den eigenen identitätsstiftenden Werten verhalten.
Referent/Referentin
PD Dr. Michael Kühler
Veranstalter
Institut für Philosophie
Prof. Dr. Feest und Prof. Dr. Frisch
Termin
18. Juni 201916:15 Uhr - 18:00 Uhr
Ort
Institut für PhilosophieGeb.: 1146
Raum: B313
B313
Im Moore (Hinterhaus) 21
30167 Hannover