Migration und Raumpraktiken: Heimat im Raum des Anderen oder in ›anderen Räumen‹?
Die Präferenz der Postmoderne für Raum und Bewegung schlägt sich dank des Spatial Turns auch in der Literatur und Medien nieder. Sowohl das Phänomen der ›Gastarbeit‹ aus den 60er Jahren als auch die neue Bewegung der Flüchtlinge bringen unerwartete Auswirkungen in Relation zu Raum und Bewegung mit sich. Die neue Heimat im ›Raum des Anderen‹ endet meistens in den anderen Räumen. Andere Räume oder Begriffe wie »Transiträume«, »Nicht-Orte« (de Certeau), »Heterotopien« (Foucault), »imagined geographies« (Edward Said), »Thirdspace« (Edward Soja, Homi K. Bhabha) werden zu Momenten von Übergang und Bruch. Da diese Räume sowohl als Orte der Begegnungen mit dem Anderen als auch mit dem Selbst dienen, stellen sie die eigene Identität und Existenz in Frage. Hier ist der Versuch, mit besonderem Blick auf Foucaults Heterotopie, die verschiedenen Raumbegriffe nebeneinanderzustellen, um sich im Kontext der Grenzsituationen wie Migration und Flucht mit der Kategorie von individueller Identität auseinanderzusetzen. Als Beispiel dient der Film Auf der anderen Seite von Fatih Akin.
Referent/Referentin
Prof. Dr. Meher Bhoot (Mumbai Universität, Indien)
Meher Bhoot hat an der Universität Mumbai, Indien, Germanistik studiert und promoviert. Seit 2013 ist sie Associate Professor am Department of German der Universität Mumbai. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Deutsche Literatur der Minoritäten, Postcolonial Studies und Culture Studies. Im Rahmen der Germanistischen Institutspartnerschaft war sie 2017 Gastprofessorin an der Georg-August Universität Göttingen und derzeit an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Veranstalter
Projekt LeibnizWerkstatt – Deutsches Seminar und Leibniz School of Education
Termin
05. Juni 201916:00 Uhr - 18:00 Uhr
Kontakt
Frau Radhika NatarajanLeibniz School of Education
Lange Laube 32
30159 Hannover
radhika.natarajan@lehrerbildung.uni-hannover.de
Ort
Conti HochhausGeb.: 1502
Raum: 103
Königsworther Platz 1
30167 Hannover