Pädagogische Hochschule

Bismarckstraße 2

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Der Gebäudekomplex aus rotem Backstein an der Bismarckstraße 2, in dem die Leibniz Universität heute nicht mehr ansässig ist, diente seit seiner Vollendung im Jahre 1935 der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Der Bau wurde für die damals selbständige Pädagogische Akademie geplant. Die Nähe zum Hauptgebäude der Technischen Hochschule wurde also nicht gesucht. Nach der Fertigstellung wurde die von Nationalsozialisten gegründete Hochschule für Lehrerinnenausbildung untergebracht, da die Pädagogische Akademie inzwischen geschlossen worden war.

Seit 1946 hatte die neu gegründete Pädagogische Hochschule, die 1978 in die Universität integriert wurde, hier ihren Sitz. In den Gebäuden befanden sich vorwiegend erziehungswissenschaftliche Institute der Universität, die in den vergangenen Jahren in das Areal Schloßwender Straße 1-5 und andere Universitätsgebäude umgezogen sind.

Der Architekt Franz Erich Kassbaum entwarf den schlichten Komplex im damals verbreiteten Stil des „Neuen Bauens“. Auf der westlichen Seite ist ein zehngeschossiger Turm zu sehen, in dem unter anderem die musikalische Lehre durchgeführt wurde. Der räumliche Abstand zu den Seminarräumen vermied eine Störung anderer Lehrveranstaltungen. Die Seminarräume wurden halbrund gestaltet und befanden sich auf der Südseite des Gebäudes. Die Rundbauten sollten anders als gewöhnliche Hörsäle eine Gemeinschaft zwischen Lehrenden und Lernenden schaffen.

Die erhebliche Zunahme der Lehramtsausbildung führte seit den 1960er Jahren zu mehrfachen Erweiterungen, die östlich an das Hauptgebäude anschließen. Allen Erweiterungen lagen unterschiedliche Baustile zugrunde, was zu einem stark differenzierten Gebäudeensemble führte.

Die Leibniz Universität ist in den vergangenen Jahren nach und nach aus den Räumlichkeiten an der Bismarckstraße ausgezogen. Ende 2011 wurde das Gebäude an das Landesliegenschaftsmanagement (LFN) übergeben.