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Leibniz Universität Hannover setzt alle institutionellen Kooperationen mit Russland aus

Leibniz Universität Hannover setzt alle institutionellen Kooperationen mit Russland aus

Liebe Studierende, liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Präsidium der Leibniz Universität Hannover (LUH) verurteilt aufs Schärfste den Angriffskrieg des russischen Regimes gegen die Ukraine. Die Stellungnahme der Hochschulleitung finden Sie hier.

Wissenschaftsorganisationen wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) oder auch der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur haben inzwischen deutlich gemacht, dass auch das Wissenschaftssystem ein starkes Signal gegen die Infragestellung der europäischen Friedensordnung zu leisten hat, namentlich was die Kooperationsbeziehungen mit russischen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen betrifft.

Vor diesem Hintergrund hat das Präsidium auf seiner Sitzung am 2. März 2022 beschlossen, alle Kooperationen mit Russland ab sofort und bis auf Weiteres ruhen zu lassen. Sämtliche Aktivitäten mit Russland, die institutionellen und strategischen Verbindungen mit russischen Einrichtungen, werden bis auf Weiteres eingestellt. Dies betrifft Forschung und Lehre. Alle gemeinsamen sichtbaren Aktivitäten wie Workshops, Tagungen oder ähnliche Treffen - auch virtueller Art - werden abgesagt. Neue gemeinsame Projekte werden nicht begonnen.

Konkret betroffen ist die strategische Partnerschaft mit der Peter the Great St. Petersburg Polytechnic University, die im Studierendenaustausch das Double Degree Programm "International Mechatronics" (Maschinenbau) und das Triple Degree Programm "Energy Technology" (E-Technik und Informatik) zusammen mit Lappeenranta (Finnland) beinhaltet.

Alle Studierenden, die in den DD und TriD eingeschrieben sind, können den Abschluss der LUH machen - auch die russischen Studierenden, die jetzt noch in St. Petersburg sind, selbst wenn sie im Moment das Land nicht verlassen können.

Studierende, die sich zurzeit in Russland befinden, können, soweit die Sicherheitslage dies zulässt, ihre Studienangebote wie geplant abschließen. Die LUH unterstützt aber auch einen Abbruch des Aufenthaltes. Das Hochschulbüro für Internationales und die jeweiligen Studiendekanate beraten Studierende der LUH, die sich in Russland aufhalten oder in den betroffenen Studienangeboten der LUH immatrikuliert sind.

Außerdem wird die LUH jegliche Finanztransferaktivitäten mit russischen Lehr- und Forschungseinrichtungen einstellen. Mitglieder der LUH, die aktive und von Dritten geförderte Kooperationen mit Russland haben, sind aufgefordert, sich mit dem jeweiligen Mittelgeber in Verbindung zu setzen. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die weitere Pflege persönlicher Kontakte zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beider Länder wünschenswert und im Sinn einer friedlichen internationalen Zusammenarbeit gewollt ist.

Dienstreisen in die Ukraine, nach Russland und nach Belarus sind für LUH-Mitglieder bis auf Weiteres nicht gestattet, da die Sicherheit der Reisenden nicht gewährleistet ist. Bereits erteilte Dienstreisegenehmigungen sind widerrufen.

Das Präsidium ruft zur Solidarität mit der Ukraine und zu individueller Hilfe jedes einzelnen Mitglieds der LUH auf. Die LUH wird als Institution bewusst keine eigene Spendensammlung durchführen. Sie fordert ihre Beschäftigten dazu auf, die zahlreichen Hilfsorganisationen zu unterstützen, die professionell und gut ausgebildet die Hilfe dorthin bringen, wo sie am dringendsten benötigt wird. Eine Sammlung von Hilfsmöglichkeiten gibt es hier: go.lu-h.de/hilfe-fuer-ukraine

Studierende, Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der Ukraine, aber auch aus Russland, können sich mit ihren Anliegen an das Hochschulbüro für Internationales (Kontakt) wenden, das zu allen Fragen berät und einen Überblick über die bestehenden und geplanten Hilfsprogramme geben kann.

Darüber hinaus bittet die Hochschulleitung um pragmatische und flexible Lösungen, was beispielsweise die Finanzierung von Hilfskraft-Verträgen zur Sicherstellung des Lebensunterhaltes oder die Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betrifft.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Volker Epping
Präsident