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Präsident lobt Universität als Ort der Meinungsfreiheit

Präsident lobt Universität als Ort der Meinungsfreiheit

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Rund 1000 Gäste beim Neujahrsempfang der Leibniz Universität Hannover

Eine steigende Anzahl von Studierenden und ein hohes Renommee im Bereich Forschung: Während des Neujahrsempfangs der Leibniz Universität Hannover am Freitag, 13. Januar 2017, zog Präsident Prof. Dr. Volker Epping vor rund 1000 geladenen Gästen, darunter auch Staatssekretärin Andrea Hoops und Oberbürgermeister Stefan Schostok, im Lichthof eine positive Bilanz des vergangenen Jahres.

Gleichzeitig wies Professor Epping aber auch auf die Angriffe hin, denen das Bildungssystem vielerorts in Europa ausgesetzt war und die den Werten eines freien, demokratischen Wissenschaftssystems grundlegend widersprächen. "Die Universität ist ein Ort des freien Meinungsaustausches, in der jedermann ohne Angst unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft, einer Partei, einem Verband oder Verein seine Forschungsergebnisse, Thesen, Argumente und Ansichten präsentieren und zur Debatte stellen können muss. Eine Universität muss unterschiedliche Meinungen aushalten und respektieren", sagte der Präsident.

Zuvor hatte Volker Epping in seiner Rede über die Entwicklung der Leibniz Universität im Jahr 2016 gesprochen. Das zweite Amtsjahr des derzeitigen Präsidiums sei geprägt gewesen durch die Konsolidierung von Bewährtem, Bewältigung neuer Herausforderungen, perspektivischen Entwicklungen und erlebter Highlights. Als Beispiel führte der Präsident insbesondere die Entdeckung der Gravitationswellen an, an denen Prof. Dr. Karsten Danzmann und sein Team vom Albert-Einstein-Institut maßgeblich beteiligt waren. Erst das hochpräzise Laser-Messsystem aus Hannover habe die Voraussetzungen für diesen Erfolg geschaffen.

Weitere Höhepunkte des Jahres seien neben der Rede des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama vor Studierenden der Universität die Einrichtung der Leibniz School of Education, die Verabschiedung der Wissenschaftsallianz Braunschweig-Hannover sowie die Einwerbung von weiteren Graduiertenkollegs, Sonderforschungsbereichen und Forschungsprojekten gewesen, sagte Professor Epping weiter. In diesem Jahr habe die Universität zudem den Jahrestag ihrer Umbenennung feiern können. Seit zehn Jahren stehe der Name Gottfried Wilhelm Leibniz nicht nur für die Profilierung als Marke nach außen, sondern auch für die Stärkung des Wir-Gefühls nach innen.

In diesem Zusammenhang wies der Präsident auch auf die Aufarbeitung der Vergangenheit der Vorgängerinstitution Technische Hochschule während der NS-Zeit hin. Seit einigen Jahren sei eine Senatsarbeitsgruppe mit diesem Thema befasst, die nun einen Bericht vorgelegt habe, den die Universität in Buchform veröffentlicht habe: "Nationalsozialistische Unrechtsmaßnahmen an der Technischen Hochschule Hannover. Beeinträchtigungen und Begünstigungen von 1933 bis 1945". Die Herausgabe des Buches sei ein weiteres zentrales Ereignis an der Leibniz Universität gewesen.

Erfreulich sei auch die Entwicklung der Studierendenzahlen, erklärte Professor Epping. Die Leibniz Universität sei für Studierende höchst attraktiv. So gebe es zurzeit im laufenden Wintersemester 28.000 Studierende; so viele seien es zuletzt im Jahr 2000 gewesen. Und auch die Zahl der Professuren, die seit 1994 von 420 auf aktuell etwa 330 gesunken sei, könnte demnächst mithilfe des neu eingeführten Tenure-Track-Modells wieder steigen.

Auch im Bereich Forschung müsse sich die Leibniz Universität nicht verstecken, führte der Präsident weiter aus. Die etablierten Schwerpunkte seien auch international, etwa am Massachusetts Institute of Technology oder in Princeton, bekannt. Berücksichtige man, dass die Leibniz Universität im Gegensatz zu anderen großen Hochschulen keine medizinische Fakultät habe, so würde diese im DFG-Förderatlas sogar noch vor der RWTH Aachen, der Humboldt Universität Berlin, der LMU München oder auch der Universität Köln liegen. Aktuell gebe es Pläne, sich bei der demnächst anstehenden Exzellenzinitiative mit mehreren Clusteranträgen zu beteiligen.

Am Ende seiner Ausführungen wies Professor Epping darauf hin, dass das Land der Universität in zwei Jahren zum 1. Januar 2019 die volle Bauherreneigenschaft überträgt. Planung, Bau und Betrieb lägen dann in einer Hand, was die Bauausführung erheblich erleichtere. Die bisher vom staatlichen Baumanagement übernommenen Aufgaben sollten dann von einer eigens eingerichteten Abteilung übernommen werden.

Die komplette Neujahrsansprache finden Sie unter https://www.uni-hannover.de/de/neujahrsansprache/

Im Anschluss an die Rede des Präsidenten übergab die Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Prof. Dr. Elfriede Billmann-Mahecha, den Preis für exzellente Lehre an Prof. Dr.-Ing. Stefan Zimmermann vom Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Messtechnik, Fakultät für Elektrotechnik und Informatik.

Preis für exzellente Lehre geht an Prof. Dr.-Ing. Stefan Zimmermann

Der Übergang von der Schule zur Universität gestaltet sich für viele Studierende erstmal schwierig. Dass es auch anders geht, zeigen die Bewertungen, die Prof. Dr.-Ing. Stefan Zimmermann regelmäßig für seine Grundlagenvorlesungen in Elektrotechnik von den Studierenden des 1. oder 2. Semesters erhält: "Interessante Vorlesung, er gibt gern nutzvolle Lerntipps, Lernen ist mit ihm Spaß", ist dort etwa zu lesen. Gelobt wird nicht nur die lockere Atmosphäre, sondern auch die fachliche Kompetenz des Wissenschaftlers, der am Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Messtechnik beschäftigt ist.

Für sein Engagement ist Professor Zimmermann jetzt während des Neujahrsempfangs von der Vizepräsidentin für Lehre und Studium mit dem Preis für exzellente Lehre der Leibniz Universität Hannover ausgezeichnet worden. Der Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wird einmal im Jahr vergeben. Das Auswahlverfahren findet jeweils im Wintersemester statt. "Besonders beeindruckt mich, wie es Herrn Zimmermann gelingt, in so großen Vorlesungen die Studierenden für ihr Fach zu begeistern" sagte Prof. Dr. Elfriede Billmann-Mahecha, Vizepräsidentin für Lehre und Studium.

Das Studiendekanat Elektrotechnik hatte Stefan Zimmermann für den Preis vorgeschlagen. Der Professor habe ein außerordentlich gutes Gesamtkonzept für die sehr großen Grundlagenvorlesungen mit bis zu 700 Teilnehmenden entwickelt und kümmere sich zudem um die didaktische Qualifizierung seiner Tutorinnen und Tutoren, heißt es in der Begründung. Gleichzeitig zeige er hohen Einsatz für die Weiterentwicklung der Lehre in den Studiengängen Elektrotechnik und Informationstechnik, Energietechnik und Mechatronik.