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Tagung widmet sich Technischen Hochschulen in der NS-Zeit

Tagung widmet sich Technischen Hochschulen in der NS-Zeit

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Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert Konferenz im Leibnizhaus

Das Thema „Technische Hochschulen in der Zeit des Nationalsozialismus“ steht im Mittelpunkt einer Konferenz, die das Institut für Didaktik der Demokratie für Montag und Dienstag, 11. und 12. Mai 2015, im Leibnizhaus organisiert. Der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr. Volker Epping, und der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Harry Noormann, eröffnen die Veranstaltung um 12 Uhr mit einem Grußwort. Medienvertreterinnen und –vertreter sind herzlich zu der Tagung eingeladen. Die Tagung wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) gefördert.

Nach einem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Michael Grüttner (Berlin) über „Wissenschaftspolitik im Nationalsozialismus“ sind fünf Panels geplant, in denen unterschiedliche Aspekte des Themas beleuchtet werden. Die relevanten Forschungsergebnisse sollen am Beispiel einzelner Hochschulen vorgestellt und diskutiert werden. Ein weiterer Rahmenvortrag von Rainer Marwedel am Montag um 19.30 Uhr thematisiert das „komplizierte“ Verhältnis des Philosophen Theodor Lessing zur Technischen Hochschule Hannover.

Im Gegensatz zur Geschichte der traditionellen Universitäten während der NS-Zeit ist die der Technischen Hochschulen bislang noch nicht umfassend aufgearbeitet worden; an der Leibniz Universität ist eine eigens eingesetzte Senatsarbeitsgruppe mit der Aufarbeitung der Zeit befasst.

Die Leibniz Universität - als Nachfolgerin der ehemaligen Technischen Hochschule – ist damit befasst, ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus umfassend aufzuarbeiten. Dies führte u. a. dazu, dass sie am 22. November 2013 in einer öffentlichen Gedenkveranstaltung der damals verfolgten Angehörigen der Hochschule gedachte und mit Nachdruck feststellte, dass sie sämtliche an dieser ab 1933 durch Hochschulorgane bewirkten NS-bedingten Verfolgungen und Beeinträchtigungen verurteilt und als von Anfang an nichtige Unrechtsakte wertet. Im Dezember 2014 machte sie in einem weiteren Schritt die im Nationalsozialismus erfolgten Begünstigungen - seien es anrüchige Berufungen, Verleihungen von Ehrentiteln o. ä. - durch einen Senatsbeschluss kenntlich.

In diesem Kontext steht auch die Konferenz, zu der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und Österreich erwartet werden. Dort soll für den Bereich der (ehemaligen) Technischen Hochschulen eine qualitative, an den Forschungszuschnitten, Leitfragen und Konzepten orientierte Bestandsaufnahme versucht werden, die vielfältige, einigermaßen gesicherte Erkenntnisse über den Grad der Verstrickung dieser Hochschulen in den Nationalsozialismus zu liefern vermag, Übereinstimmungen und Kontroversen in der Forschungslandschaft sichtbar macht und etablierten wie neu dazukommenden Akteuren Möglichkeiten zur  Auseinandersetzung mit der Thematik aufzeigt.

Hinweis an die Redaktionen

Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Michael Jung, Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 162 134 6377 oder per E-Mail unter th-ns@idd.uni-hannover.de gern zur Verfügung.