Nicht nur Studierende und wissenschaftlich Beschäftigte kennen es: Man benötigt dringend ein bestimmtes Fachbuch, die Abgabefrist des Forschungsprojekts drängt, man geht in die Bibliothek und das Buch ist nicht da. Eine Lösung dieses Problems wäre es, elektronische Leseplätze einzurichten, an denen der Bibliotheksbestand digital vorgehalten wird. Benutzerinnen und Benutzer könnten Textpassagen auch auf den eigenen Laptop speichern und diese dann durcharbeiten, wann sie wollen. Dass das beschriebene Szenario auch urheberrechtlich zulässig sein kann, wurde durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) im Jahre 2014 klargestellt und sodann vom Bundesgerichtshof im Dezember 2015 für das Digitalisierungsvorhaben der TU Darmstadt konkretisiert.
Auf der anderen Seite birgt das sekundenschnelle, kostengünstige und unkomplizierte Vervielfältigen von digitalisierten Schriftwerken die erhöhte Gefahr des Missbrauchs zu Lasten der Urheber und Verlage. Das nächste Forum IT-Recht am Institut für Rechtsinformatik der Leibniz Universität Hannover widmet sich den Fragen, welche Probleme sich seit diesen Rechtsprechungsentscheidungen bei der Umsetzung elektronischer Leseplätze stellen und welche Interessen sich noch gegenüberstehen. Darüber diskutieren am Montag, 28. November 2016, um 18 Uhr im Raum 1502/805 des Contihochhauses, Königsworther Platz 1:
- Dr. Hans-Georg Nolte-Fischer (Leitender Bibliotheksdirektor Universität- und Landesbibliothek Darmstadt)
- Markus Brammer, LL.M. (Edinburgh) (Justiziar Technische Informationsbibliothek Hannover)
- Prof. Dr. Ulrich Loewenheim (Sprecher für Autoren und Übersetzer von wissenschaftlicher Literatur und Fachliteratur, Verwaltungsrat der VG Wort)
- Prof. Dr. Christian Sprang (Justiziar und Leiter der Rechtsabteilung Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.)
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Hinweis an die Redaktionen
Für weitere Informationen steht Ihnen Dipl.-Jur. Gabriel Prado Ojea, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Rechtsinformatik der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 8190 oder per E-Mail unter prado@iri.uni-hannover.de.