Investitionsschutzabkommen balancieren die staatliche Souveränität und den damit verbundenen Anspruch, die inneren Angelegenheiten selbst zu regeln, mit den in den Investitionsschutzabkommen übernommenen Verpflichtungen, Auslandsinvestitionen zu schützen, aus. Wurde ursprünglich vor allem der Schutz der staatlichen Regelungssouveränität geschützt, tritt im Zeitalter der Globalisierung die staatliche Souveränität zunehmend in den Hintergrund.
Pedro J. Martinez-Farga und C. Ryan Reetz haben untersucht, welche neuen Abwägungskriterien im Zeitalter der Globalisierung den Ausgleich zwischen staatlicher Regulierungssouveränität und dem Schutz der ausländischen Investitionen maßgeblich geworden sind. Ihre Ergebnisse stellen die beiden US-amerikanischen Juristen auf Einladung des Instituts für Internationales Recht an der Leibniz Universität Hannover am Mittwoch, 7. Dezember 2016, um 18 Uhr im Raum 004 im Hörsaalgebäude auf dem Conti Campus vor. In ihrem Vortrag in englischer Sprache werden die beiden auch eine Einschätzung zur Haltung der neuen amerikanischen Administration zu Freihandelsabkommen abgeben. Interessierte sind willkommen.
C. Ryan Reetz ist seit 2014 Managing Partner sowie Hiring Partner bei Bryan Cave LLP in Miami. Seinen Tätigkeitsschwerpunkt bilden grenzüberschreitende Wirtschaftsstreitigkeiten zwischen Privatpersonen, Unternehmen oder auch Staaten. Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit lehrt und veröffentlicht C. Ryan Reetz unter anderem auch über Themen der internationalen Streitbeilegung. Er ist in einer Vielzahl von Organisationen tätig, wie dem American Law Institut oder der Miami International Arbitration Society, zu deren Vorsitzender er aktuell gewählt wurde.
Pedro J. Martinez-Fraga ist ein führender Praktiker auf dem Gebiet der internationalen Streitbeilegung und Schiedsgerichtsbarkeit. Dabei war er sowohl in common law wie auch civil law Streitigkeiten aktiv. Er ist als Schiedsrichter bei der Weltbank tätig und wurde im Dezember 2015 von Barack Obama als einer von vier Delegierten für die ICSID (Investitionsschiedsgericht der Weltbank) ernannt. Auch Pedro J. Martinez-Fraga lehrt und publiziert neben seiner Tätigkeit als Anwalt. So hat er zurzeit Lehraufträge an mehr als 30 Universitäten weltweit. Gemeinsam mit C. Ryan Reetz veröffentlichte er das Buch: “Public Purpose in International Law: Rethinking Regulatory Sovereignty in the Global Era“.
Hinweis an die Redaktionen
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Christian Wolf, Institut für Internationales Recht, unter Telefon +49 511 762 8269 oder per E-Mail unter wolf@jura.uni-hannover.de gern zur Verfügung.