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DFG fördert neue Forschergruppe zu Implantaten

DFG fördert neue Forschergruppe zu Implantaten

Millionen-Unterstützung: Implantat soll vollständige Heilung verletzter Sehnen-Knochen-Übergänge ermöglichen / Leibniz Universität entwickelt bioabbaubare polymere Fasermatten

Gute Nachricht für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover, der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Technischen Universität Braunschweig. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt den neuen Forschungsverbund „Gradierte Implantate für Sehnen-Knochen-Verbindungen“ mit mehr als vier Millionen Euro für die nächsten drei Jahre.

Ein Unfall, Überbelastung oder Verschleiß können verursachen, dass eine Sehne und mit ihr der Muskel vom Knochen abreißt. Die Therapie und Heilung dieser Sehnen-Knochen-Ansatzzonen erfordert operative Eingriffe, die allerdings im Allgemeinen keine befriedigende Langzeitlösung ergeben: In kleinem Umfang ist der Einsatz von Knochenimplantaten zwar schon medizinische Praxis, doch schon die Regeneration von Sehnen ist schwieriger und eine besonders große Herausforderung stellen Implantate für beide Gewebearten dar, die helfen können, Übergänge zu regenerieren.

Damit die Gewebeübergänge zu Sehnen und Knochen etwa an der Rotatorenmanschette langfristig lebensfähig und Nährstofftransport sowie Stoffwechsel gewährleistet sind, setzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover unter Leitung von Prof. Birgit Glasmacher vom Institut für Mehrphasenprozesse der Fakultät für Maschinenbau auf elektrogesponnene Fasermatten aus bioabbaubaren Polymeren auf Basis von Polycaprolacton. Zusätzlich werden die räumlich gradierten mechanischen Eigenschaften an die in vivo-Situation angepasst. Darüber hinaus sind von der Leibniz Universität an dem Projekt beteiligt Prof. Peter Behrens vom Institut für Anorganische Chemie sowie Prof. Ursula Rinas und Prof. Thomas Scheper vom Institut für Technische Chemie. Biomedizintechnik ist einer der Forschungsschwerpunkte der Leibniz Universität. Zusammen mit den Kooperationspartnern der MHH und der TU Braunschweig forschen sie an einem Mechanismus, mit dem aus bestimmten Stammzellen mithilfe zweier Wachstumsfaktoren Knochen, Sehnen sowie Gewebe des Übergangs erzeugt werden können: Im Mausmodell entwickelten sich die gewünschten Sehnen-Knochen-Ansätze.

Die Arbeiten der Partneruniversitäten werden von Wissenschaftlern des Bioverträglichkeitslabors BioMedimplant sowie der Medimplant Tierlabor und Medizintechnologie GmbH ergänzt. Die meisten Mitglieder der Forschergruppe werden im NIFE – im Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung - über Laborräume verfügen.

Sprecherin der Forschergruppe ist Professorin Dr. Andrea Hoffmann, MHH-Klinik für Orthopädie – Labor für Biomechanik und Biomaterialien (LBB).