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DFG-Projekt um neun Jahre verlängert: Langzeitstudie untersucht Einkommens- und Armutsdynamik in ländlichen Regionen

DFG-Projekt um neun Jahre verlängert: Langzeitstudie untersucht Einkommens- und Armutsdynamik in ländlichen Regionen

Wirtschaftswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler befragen über 4.000 Haushalte in Thailand und Vietnam

Großer Erfolg für ein Forschungsvorhaben der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Leibniz Universität Hannover: Das Projekt „Poverty dynamics and sustainable development: A long term panel project in Thailand and Vietnam, 2015 - 2024“ baut auf einer vor kurzem abgeschlossenen DFG Forschergruppe auf und bietet die Möglichkeit, einen in der Entwicklungsforschung einmaligen Paneldatensatz im Rahmen eines Langzeitprojektes  bis 2025 fortzuführen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die erste Dreijahresphase ab 2016 mit 1,5 Millionen Euro. Die gesamte Fördersumme beläuft sich auf 4,5 Mio. Euro.

Der qualitativ hochwertige Datensatz zu rund 4.000 ländlichen Haushalten mit Informationen über rund 20 000 Individuen in sechs Provinzen in Thailand und Vietnam steht weltweit Forschern zur Verfügung, die sich mit sozio-ökonomischen Fragen der Entwicklung befassen. Das Konzept des Projektes folgt damit dem Ansatz anderer Langfrist-Forschungsdatenbanken wie etwa dem bekannten deutschen Sozio-ökonomischen Panel (SOEP). Die Langfristdatenbank des „Thailand-Vietnam Socio-Economic Panel“ (TVSEP) ermöglicht wissenschaftliche Untersuchungen, die zu einem besseren Verständnis der Dynamik ländlicher Armut in Entwicklungsländern führen. Damit liefert das Projekt die Grundlage zur Entwicklung effektiverer  Strategien zur nachhaltigen Reduzierung von Armut und Ungleichheit. Beteiligt sind von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Leibniz Universität Hannover Projektkoordinator Prof. Dr. Hermann Waibel vom Institut für Entwicklungs- und Agrarökonomik, Prof. Dr. Ulrike Grote vom Institut für Umweltökonomik und Welthandel und Prof. Dr. Andreas Wagener vom Institut für Sozialpolitik sowie von der Universität Göttingen Prof. Stephan Klasen, PhD vom Lehrstuhl für Entwicklungsökonomik an der Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.

„Mit dem neuen DFG-Langzeitprojekt wollen wir einen wesentlichen Beitrag leisten, der entwicklungsökonomischen Forschung in Deutschland zu weltweiter Anerkennung zu verhelfen und gleichzeitig die Forschungskapazitäten in den beiden Partnerländern nachhaltig stärken“, sagt Projektkoordinator Waibel. Neben den ländlichen Haushalten werden in regelmäßigen Abständen auch Migranten in Bangkok und Ho Chi Minh Stadt befragt. Damit wird ein Beitrag zum besseren Verständnis der für diese Länder so wichtigen Stadt-Land-Beziehungen geleistet.