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Ein virtueller Zwilling: Impuls für die hannoversche Smart City

Ein virtueller Zwilling: Impuls für die hannoversche Smart City

Eine Straße in Hannover. Davor hält eine Hand ein Handy. Auf dem Bildschirm ist ein Dinosaurier in der Szene zu sehen. Eine Straße in Hannover. Davor hält eine Hand ein Handy. Auf dem Bildschirm ist ein Dinosaurier in der Szene zu sehen. Eine Straße in Hannover. Davor hält eine Hand ein Handy. Auf dem Bildschirm ist ein Dinosaurier in der Szene zu sehen.
© Landeshauptstadt Hannover

Kooperationsprojekt unter Beteiligung der Leibniz Universität will öffentliche Räume digital bewirtschaften und erschließen

Ein dynamisches digitales Abbild der Stadt Hannover soll zukünftig dazu beitragen, öffentliche Räume intelligenter zu nutzen und zu bewirtschaften. Die Landeshauptstadt hat jetzt gemeinsam mit der Deutschen Messe AG sowie mit weiteren Partnerinnen und Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft das Projekt "5GAPS" angeschoben. Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Hochschule Hannover (HsH) sind zentrale Treiber des Kooperationsvorhabens.

Die Abkürzung "5GAPS" steht für "5G Access to Public Spaces" (auf Deutsch: 5G-Zugang zu öffentlichen Räumen". Fernziel des Projekts ist es, Hannover in einem mehrdimensionalen raum-zeitlichen Koordinatensystem digital und in Echtzeit nachzubilden. Damit entsteht sozusagen ein dynamischer digitaler Zwilling städtischer Außenbereiche sowie von Innenbereichen in Gebäuden oder gewerblich genutzter Hallen.

Den Startschuss gaben Oberbürgermeister Belit Onay, Prof. Monika Sester vom Institut für Kartographie und Geoinformatik der LUH, Geschäftsführerin Doris Petersen von der Wirtschaftsförderung hannoverimpuls und Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Messe AG, am 14. Februar während einer Pressekonferenz.

Der virtuelle digitale Zwilling wird die Umgebung in Echtzeit abbilden und Zukunftsveränderungen durch lernende Algorithmen vorhersehen. Ziel ist es, die Datenplattform künftig vielseitig einzusetzen: etwa für den hochgenauen Betrieb autonomer Fahrzeuge oder für die Lokalisierung und Nachverfolgung von Gütern. Sie kann bei der Navigation in Gebäuden unterstützen, Produktionsprozesse optimieren, Planungen visualisieren oder auch bei der Reservierung von Stellplätzen für Verkaufsstände oder Umzugswagen hilfreich sein. Profitieren sollen Bürgerinnen, Bürger, Unternehmen, Logistiker, Verkehrsdienstleister, Planungsbüros, die Stadtverwaltung, aber auch Sicherheitskräfte wie die Feuerwehr.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind breit gefächert. Einige Anwendungsfälle - wenn es etwa darum geht, eine Maschine zu steuern - benötigen nur dreidimensionale Koordinaten und Daten zum aktuellen Zustand der Umgebung. Andere Anwendungen erweitern die Wahrnehmung der Realität, indem digitale Bilder ortsgebunden hinzugefügt und der Realität überlagert werden. Für diese so genannte Augmented-Reality benötigt man ein Smartphone, Tablet oder entsprechende Brillen.

Der digitale Zwilling der Stadt Hannover soll offen zugänglich sein und Schnittstellen für Entwicklerinnen und Entwickler aus der Start-up-Szene, für etablierte Unternehmen und die Forschung erhalten.

Die LUH ist mit mehreren Instituten, darunter das Forschungszentrum L3S, das Institut für Kartographie und Geoinformatik und die Wirtschaftsinformatik, vertreten. "Wir bringen unsere Forschung und Erfahrung in der dynamischen Abbildung der Umwelt in das Projekt ein. Damit können wir zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger ein Reallabor erstellen, um eine flexiblere Bewirtschaftung und Nutzung von Räumen zu erproben", sagt Prof. Monika Sester vom Institut für Kartographie und Geoinformatik.

In einem ersten Schritt wird es darum gehen, Teile des Messegeländes digital abzubilden, um Erfahrungen zu sammeln, die Software für den digitalen Zwilling zu entwickeln und Anwendungen zu erproben. In späteren Schritten soll dann die digitale Nachbildung erster Teile von Hannover erfolgen.

Die "5GAPS"-Initiative wird vom Bund mit vier Millionen Euro gefördert. Die Stadt Hannover, hannoverimpuls, die Deutsche Messe AG sowie Unternehmen aus Hannover hatten sich erfolgreich an einem 5G-Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur beteiligt. Das Projekt hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024.