Lernen ohne Fehler

'Errorless Learning': Plätze frei beim Rechtschreibtraining

Schreibt man „Hund“ mit „d“ oder mit „t“ am Ende? Bei einem Diktat in der Schule erhält das Kind die Rückmeldung meist erst nach einigen Tagen, wenn das Diktat korrigiert ist. Diese Zeitverzögerung könnte mit verantwortlich dafür sein, dass sich die wiederholte Fehlschreibung festsetzt und eine vorhandenen Lese- und Rechtschreibschwäche damit verfestigt. Eine neuartige, Tablet-basierte Lernmethode soll dies verhindern. Das Projekt „Errorless Learning“ am Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität ist im September gestartet. In dem Rahmen sind noch einzelne Plätze für ein vierwöchiges Rechtschreibtraining auf dem Conti-Campus für LRS-diagnostizierte Kinder der Klassen 2 bis 4 frei.

„Die Schülerinnen und Schüler brauchen eine möglichst schnelle, direkte und eindeutige Rückmeldung auf das geschriebene Wort“, erläutert Prof. Dr. Alfred Effenberg, der das Projekt am Institut für Sportwissenschaft leitet. „Die Umsetzung als Computerspiel auf dem Tablet erlaubt die automatisierte Vorgabe von Instruktionen und Erfolgskriterien und passt sich im Schwierigkeitsgrad der Wortauswahl an die Altersstufe der Nutzer an.“ Das Tablet gibt ein Wort zunächst als Bild und dann akustisch vor, die Kinder schreiben daraufhin handschriftlich das Gehörte nieder – und erhalten vom System sofort einen Hinweis, wenn das Wort falsch geschrieben ist. Ein weiterer Vorteil des Tablets: Die Kritik werde nicht so persönlich genommen, als wenn ein Lehrer oder Elternteil auf den Schreibfehler hinweist. „Ziel ist es, dass die Kinder eine Fehlersensitivität entwickeln können und darüber ihre Orthografie verbessern“, sagt Effenberg.

Interessierte Eltern können sich gerne direkt am Institut für Sportwissenschaft bei Dr. Nicole Mühlpforte melden (Tel.: 0511/762-17290, E-Mail: nicole.muehlpforte@sportwiss.uni-hannover.de).

Weitere Informationen gibt es online unter www.sonification-online.com/errorless-learning/

Hintergrund zum Projekt:
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt ist vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (BMBF) finanziert. Es kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Sportwissenschaft (Prof. Alfred Effenberg, Institut für Sportwissenschaft) und der Informatik (Prof. Bodo Rosenhahn, Institut für Informationsverarbeitung) von der Leibniz Universität Hannover sowie von den Neurowissenschaften (Prof. Thomas Münte, Klinik für Neurologie) der Universität zu Lübeck mit dem Ziel, die aktuellen neurowissenschaftlichen, lernpsychologischen und computerwissenschaftlichen Erkenntnisse für ein wirksames Rechtschreibtraining nutzbar zu machen.