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Preisverleihung für soziales Engagement und wissenschaftliche Leistung internationaler Studierender

Preisverleihung für soziales Engagement und wissenschaftliche Leistung internationaler Studierender

© David Carreno Hansen

DAAD und Leibniz Universität Hannover verliehen am 10. Dezember 2019 gemeinsam Preise an drei internationale Studierende.

Am Dienstag, 10. Dezember 2019, lud die Leibniz Universität Hannover ab 19 Uhr zur Verleihung des DAAD-Preises sowie der Hochschulpreise der Victor Rizkallah-Stiftung ein, die von der Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e. V. verwaltet werden. Veranstaltungsort war das Leibnizhaus, Holzmarkt 4-5, 30159 Hannover. Internationale Studierende, die den Preis erhalten, werden sowohl für ihr außerordentlich hohes soziales Engagement inner- und außerhalb der Hochschule als auch für ihre herausragenden fachlichen Leistungen gewürdigt.

 

Die Preisträger an der Leibniz Universität waren:

 

Frau Marija Rosic geboren am 24. Februar 1994 in Serbien.

Masterstudiengang Produktion und Logistik

Frau Marija Rosic wurde uns seitens der Zentrale Enrichtung für Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre (ZQS) von Frau Dr. Maren Kandulla und Herrn Dr. Volker Domeyer für den DAAD Preis und weiterer Hochschulpreise vorgeschlagen.

Seit 2013 studiert sie an der Leibniz Universität Hannover “Produktion und Logistik”, zunächst im Bachelor- und seit Oktober 2017 im Master-Studiengang.

Trotz ihres anspruchsvollen Studiums und ihrer umfangreichen Erwerbstätigkeit hat sie zusätzlich an zwei Qualifizierungsprogrammen der LUH teilgenommen sowie zwei Praktika absolviert.

Marija Rosic unterstützt ihre Mitmenschen viel und spontan innerhalb und außerhalb von institutionellen Rahmen. Dabei ist sie insbesondere für ausländische Studierende eine wichtige Hilfe bei der Bewältigung der alltäglichen Herausforderungen. So half sie 2013 einer minderjährigen chinesischen Austausch­schülerin bei der Visumsverlängerung, war 2014/2015 Mentorin eines ausländischen Maschinenbau­studenten und hat diesen im universitären Alltag, bei der Visaverlängerung und bei der Jobsuche unterstützt. In ihrer WG werden regelmäßig ausländische Studierende für ein paar Tage oder auch länger als Couchsurfer untergebracht. Auch unterstützt sie ausländische nichtdeutschsprechende Master­studierende bei der Wohnungssuche. Auf diese Weise wird ihnen ihr Einstieg in den Studienalltag und in Hannover deutlich erleichtert.

Frau Marija Rosic erhielt den mit € 1.000,00 dotierten DAAD-Preis.

Herr Kire Jovanov aus Nordmazedonien geboren am 31. Mai 1992

Promotion im Europarecht insbesondere Europäisches Wirtschaftsrecht an der Juristischen Fakultät.

Herr Kire Jovanov wurde uns seitens Herrn Prof. Dr. Claas Friedrich Germelmann für den DAAD Preis und weiterer Hochschulpreise vorgeschlagen.

Herr Jovanov zeichnete sich schon früh durch ein profundes fachliches Wissen sowie eine schnelle und innovative Fähigkeit zu denken und Probleme zu lösen aus und gehörte mit seinen Leistungen zur Spitzengruppe seines Studienganges. Nach seinem obligatorischen Auslandsaufenthalt, den er ebenfalls mit sehr gutem Erfolg an der Universität Lissabon absolvierte, hat er seine Masterarbeit zur Europäischen Bankenunion angefertigt. Herr Jovanov ließ bereits zu diesem Zeitpunkt die Fähigkeit zu sehr gründlicher Arbeit und vertiefter wissenschaftlicher Diskussion erkennen.

Seit September 2018 ist Herr Kire Jovanov Promotionsstudent an der Juristischen Fakultät. Er arbeitet zu einem komplexen wirtschaftsrechtlichen Thema im Europarecht mit interdisziplinären Elementen. In diesem Zusammenhang hat er verschiedentlich aus eigener Initiative an internationalen Tagungen und Veranstaltungen teilgenommen und auf diesen auf Einladung auch bereits referiert. Ein weiterer fachlicher Austausch mit einer Kollegin in Kopenhagen ist bereits verabredet. Im Dezember wird er zudem als Panelist auf einer von meinem Lehrstuhl in Zusammenarbeit mit dem internationalen Erasmus-Netzwerk der Juristischen Fakultät zu Herausforderungen in der europäischen Juristenausbildung vortragen.

Auch sein soziales und überfachliches Engagement ist bemerkenswert. Zu erwähnen ist hier zunächst seine Teilnahme am diesjährigen European Law Moot Court im Team der Juristischen Fakultät. Bereits seit seiner Schulzeit und während seines Studiums in Nordmazedonien hat er sich zudem in unterschiedlicher Hinsicht gesellschaftlich engagiert: Er war in der schulischen Selbstverwaltung tätig und Mitglied einer NGO sowie einer politischen Partei in seinem Heimatland. In jüngerer Zeit ist zum einen sein Engagement an der Fakultät im Rahmen eines Lehrauftrags zur Einführung in das wissenschaftliche Schreiben in Kooperation mit meinem Lehrstuhl zu nennen, in dem er in sehr erfolgreicher Weise internationalen Masterstudierenden aus den unterschiedlichsten Heimatrechtsordnungen bei Fragen der Zitierweise, bei Grundfragen der Literaturrecherchen und bei den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis Hilfestellungen an die Hand gibt. Dies ist eine anspruchsvolle und verantwortungsreiche Aufgabe, die ein hohes Engagement voraussetzt.

Zum anderen ist hervorzuheben, dass Herr Jovanov sich bei der Initiative „gemeinsamfuer.eu“ engagiert, die u.a. Projekte im Zusammenhang mit der Wahl zum Europäischen Parlament 2019 veranstaltet hat und in der er auch nach der Wahl weiterhin aktiv ist. Aktivitäten im Sinne eines „follow-up“ haben etwa in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Informations-Zentrum (EIZ) in Hannover stattgefunden. All dies zeigt deutlich, dass soziales, gesellschaftliches und politisches Engagement und dabei namentlich der europäische Gedanke für Herrn Jovanov ein wichtiges Anliegen sind.

Der mit € 500,00 dotierte Förderpreis der Victor Rizkallah-Stiftung ging an Herrn Kire Jovanov.

Herr Michal Jakub Musialowski geboren am 16. März 1988 in Polen

Masterstudiengang „Advanced Anglophone Studies“ am englischen Seminar

Herr Musialowski wurde von Frau Prof. Dr. Ruth Mayer von der Philosophischen Fakultät vorgeschlagen.

Michal Musialowski studierte von 2017/18 bis Sommer 2019 in unserem internationalen und rein englischsprachigen Masterstudiengang „Advanced Anglophone Studies“ am Englischen Seminar. Er schloss sein Studium vor kurzem mit hervorragendem Erfolg ab. Darüber hinaus hat sich Herr Musialowski von Beginn seines Studiums an mit großer Energie für extrakurrikulare Belange des Studiengangs und unseres Seminars engagiert. Seit Frühjahr 2017 arbeitete er als Studienberater für den Master, ab Sommer 2018 war er darüber hinaus maßgeblich in die Entwicklung und Durchführung des Welcome Desk der Philosophischen Fakultät involviert. Gemeinsam mit anderen Studierenden initiierte und koordinierte er federführend die internationale studentische Gruppe „@homeabroad“ für den MAAS. Anfang 2019 wurden er und zwei weitere Studierende mit dem CampusCultur-Preis der Leibniz Universität für dieses Engagement ausgezeichnet.

Im Frühjahr 2019 bewarb Herr Musialowski sich erfolgreich für einen Forschungsaufenthalt an der Badamasi Babangida University in Lapai, Nigeria, um dort für sein Masterarbeitsprojekt über nigerianische Gegenwartslyrik zu recherchieren. Das Forschungsvorhaben wurde durch ein PROMOS-Stipendium gefördert. Michal Musialowski arbeitete in Lapai mit Prof. Sule Emmanuel Egya, einem Professor für afrikanische Literatur und Experten auf dem Feld der Lyrikforschung, der selbst Lyrik schreibt. Im direkten Anschluss an den Auslandsaufenthalt hat Herr Musialowski seinen Masterarbeit geschrieben und im Sommer verteidigt (Endnote: 1,3). Er übernahm direkt im Anschluss an sein Studium im September 2019 einen Lehrauftrag an der Universität Oldenburg und plant aktuell ein Promotionsprojekt zum Thema der Masterarbeit.

Michal Musialowski ist ein ausnehmend aufmerksamer, interessierter und begeisterungsfähiger Student, der mit seinem Enthusiasmus andere mitreißt und Seminarveranstaltungen nachhaltig prägen konnte. Herr Musialowski hat Freude an komplexen Texten und Fragestellungen, er studiert aus Begeisterung und das merkt man seinen mündlichen Beiträgen ebenso an wie seinen schriftlichen Arbeiten. Er weiß sich auszudrücken und er hat ein breites Wissen, auf das er souverän zugreifen kann.

Als Tutor für den internationalen Studiengang war er eine Idealbesetzung, weil er sehr selbstständig agiert, ein sicheres Gespür auch für unausgesprochene Fragen hat und schnell und zuverlässig arbeitet. Die Studierenden des Masterstudiengangs kommen schwerpunktmäßig aus dem Mittleren Osten (eine ganze Reihe sind aus Syrien, Irak oder Iran geflüchtet), aus China und aus Osteuropa. Herr Musialowski hat völlig selbstständig ein kleines Handbuch für die neuen Studierenden erarbeitet, in dem die wichtigen Fragen zum Studienbeginn schlüssig und pointiert erörtert werden. Auf der Basis seiner Beratungsarbeit kam ihm dann zusammen mit anderen Studierenden die Idee, eine ‚international students‘ group‘ zu bilden, um für die Neuankömmlinge eine Anlaufstelle zu schaffen. Der Name @homeabroad spricht für sich. Die Gruppe erschließt sich die Stadt und ihre Kultur und ein Höhepunkt war im Winter 2018/19 ein Abend mit einer Ausstellung von Fotografien des syrischen Fotografen Adnan Arbaji, mit Theater, Lesungen selbstgeschriebener Texte, Musik und selbstgekochtem Essen, der von internationalen Studierenden ebenso begeistert aufgenommen wurde wie von den eingesessenen Hannoveranern. Michal Musialowski hat die Organisation koordiniert und die Abläufe überwacht, er ist die motivierende und inspirierende Kraft hinter allem.

Herr Michal Jakub Musialowski erhielt den mit € 500,00 dotierten Preis des Hochschulbüros für Internationales.