Am diesjährigen Roboterwettbewerb RoboCup Anfang Juli in Leipzig nahmen über 3.500 Teilnehmer aus insgesamt 45 Ländern in unterschiedlichen Ligen teil. Elf Studierende des interdisziplinären Teams der Leibniz Universität Hannover, konnten den Weltmeistertitel in der Industrie-Liga (@Work) im eigenen Land erfolgreich verteidigen. Gegen die LUHbots traten acht Wettkampfgruppen aus Deutschland, Singapur, England, Italien und Slowenien an.
In Vorbereitung auf den Wettbewerb in Leipzig programmierten die LUHbots eine autonome Roboterplattform mit Roboterarm und Greifer für industrielle und logistische Anwendungen. Zu den Zielen gehörten das kollisionsfreie Navigieren innerhalb einer Umgebung, das Greifen und Ablegen industrieller Werkstücke, Manipulation von Bauteilen von einem Förderband und einem rotierendem Tisch und die Montage von Reifen auf ein Automobilmodell. Viele Änderungen zum Vorjahr, wie etwa unterschiedliche Auf- und Ablagehöhen, das Greifen bewegter Objekte sowie das Reagieren auf abgesperrte Bereiche, erschwerte allen Teams das Lösen der Aufgaben. Die Herausforderung liegt in der Verbindung von Navigation, Objekterkennung und Manipulation in einem globalen Plan zur Lösungsfindung. Die Roboter müssen sich auf neue Einsatzszenarien einstellen und Softwarealgorithmen helfen beim Erlernen der Navigation.
Der Teamleiter Torben Carstensen freut sich „über die hervorragende Leistung des gesamten Teams“: „Ich bin froh, dass sich die sieben neuen Teammitglieder schnell mit ihren Aufgaben identifiziert haben, sodass die Zusammenarbeit als Team gut funktioniert hat.“ Jan Friederichs vom Mechatronik-Zentrum ergänzt „die interdisziplinäre Kooperation und die hohe Motivation der Studierenden an der Leibniz Universität Hannover, neben dem Studium Wettkampferfahrungen zu sammeln, zeichnet die wiederholte Leistung des Teams aus.“ Prof. Dr.-Ing. Tobias Ortmaier, Leiter des Instituts für Mechatronische Systeme der Leibniz Universität Hannover und Unterstützer der LUHbots, gratuliert zum erneuten Weltmeistertitel.
Der RoboCup ist eine internationale Initiative der RoboCup Federation mit dem Ziel, die Weiterentwicklung intelligenter Roboter durch Wettbewerbe zu fördern. Die öffentlichen Veranstaltungen dienen Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden zugleich als publikumswirksames Testfeld, um die Fähigkeiten heutiger Roboter zu präsentieren.
Das ursprüngliche Ziel der 1997 etablierten RoboCup Federation ist es, mit humanoiden Fußballrobotern bis zum Jahr 2050 gegen den dann amtierenden menschlichen Weltmeister gewinnen zu können. Inzwischen sind weitere Wettbewerbe hinzugekommen, in denen unmittelbarer der Nutzen von Robotern deutlich wird, beispielsweise als Serviceroboter im Haushalt, als Rettungsroboter in gefährlichen Umgebungen oder als unterstützende Roboter in der industriellen Fertigung, wie der @Work-Liga.
Weitere Informationen unter www.luhbots.de, www.mzh.uni-hannover.de und www.robocup2016.org
